Ultimaker-Upgrade im Make-Test

Das aktuelle Ultimaker-Modell 2+ unterscheidet sich nur in Details vom Vorgänger – allerdings in wichtigen. Glücklicherweise bietet der Hersteller einen Umrüstsatz an, mit dessen Hilfe man den alten Ultimaker 2 oder Ultimaker 2 Extended zur aktuellen Plus-Version aktualisieren kann, sodass er technisch dem neuen Modell entspricht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König

Von niederländischen 3D-Drucker-Hersteller Ultimaker gibt es nicht in jeder Saison eine neue Maschine – und das Gerät, das die Firma auf der CES in Las Vegas Anfang des Jahres vorstellte, bekam noch nicht mal eine runde Versionsnummer, sondern nur ein Pluszeichen angehängt. Offenbar sieht der Hersteller den Ultimaker 2+ eben nur als Verbesserung des bewährten Ultimaker 2 an, der schon seit einiger Zeit in unserem eigenen Labor im Dauereinsatz ist. Irrsinnig aufregend klang das zunächst nicht.

Als wir dann allerdings den Ultimaker 2+ für einen Test ins Labor bekamen, hätten wir gerne unseren alten zurückgeschickt und den neuen behalten, denn der komplett überarbeitete Vorschubapparat mit Getriebe zeigte dann doch deutlich weniger Neigung, den Materialfluss stocken zu lassen (was im englischen wunderbar knapp underextrusion heißt) als die alte Konstruktion mit Rutschkupplung und Stachelwalze. Und bei der Druckqualität schnitt der neue auch eine Note besser ab – mit der selten erreichten Zensur sehr gut. Wie praktisch, dass Ultimaker einen Umrüstsatz anbietet, der die alte Maschine in allen technischen Details auf den aktuellen Stand bringt. Und dass uns der Hersteller zu Testzwecken mit einem solchen Umbau-Kit versorgte. Wie der Umbau ablief, zeigt das folgendes Zeitraffervideo:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Umbau ging ohne nennenswerte Probleme in etwa einer Stunde über die Bühne. Die einzelnen Schritte sind gut dokumentiert, es gibt auch eine deutsche Version der Bauanleitung als PDF sowie ein zusammenfassendes Video. Das einzige, was uns gründlich danebenging, war der Umgang mit den beiden Aufklebern in Form eines Pluszeichens, die man ganz zum Schluss auf die Maschine kleben soll. Das lässt sich aber leicht verschmerzen.

Ansonsten überzeugt das Ergebnis komplett: Der runderneuerte Ultimaker – ausgestattet mit neuem Filamentvorschub, anders angebrachten Lüftern, wechselbaren Druckdüsen mit Bohrungen zwischen 0,25 mm und 0,8 mm für verschiedene Materialien und Druckauflösungen – bringt jetzt Objekte hervor, deren Qualität denen einer fabrikneuen aktuellen Maschine ebenbürtig sind.

Allerdings ist der Umrüstsatz mit 500 Euro alles andere als billig. Warum das so ist, wird beim ersten Blick in die geöffnete Kiste klar, denn immerhin steckt darin ein komplett neuer Vorschubapparat samt Schrittmotor, ein vollständiger Druckkopf samt Lüftern, Kabeln und Zuführschlauch, ein frischer Düsensatz und schließlich Kleinteile wie neue Klemmen für die Glasplatte des Drucktisches, sodass man diese endlich ohne Werkzeug oder Verletzungen an den Fingern entnehmen kann. Für diese Menge an Bauteilen ist der Preis des Umrüstsatzes nicht abwegig, andererseits bekommt man für dasselbe Geld schon einen sehr billigen kompletten 3D-Drucker wie den Daycom 3DP-100.

Was vom Umbau übrig blieb – das alles wird durch neue Teile ersetzt und wandert jetzt in die Bastelkiste. Vielleicht lässt sich damit noch mal ein Billig-3D-Drucker aufmotzen.

Die andere Seite: Nach dem Umbau ist der Karton fast ebenso voll mit nicht weiter verwendeten Teilen. So tauscht man zum Beispiel den ganzen Vorschubmotor aus, weil der alte eine Stachelwalze auf der Achse sitzen hat und der neue ein aufgepresstes Kunststoffzahnrad. Auch im alten Druckkopf befinden sich sicher noch viele Teile, die weiterverwendet werden könnten, was aber den Umrüstaufwand deutlich erhöhen würde. Insofern hat Ultimaker sich entschieden, den Umbau möglichst einfach zu machen, zum Preis, dass viel noch brauchbare Technik jetzt in die Grabbelkiste wandert. Kreative Ultimaker-Besitzer können schon mal nachdenken, was man aus den Resten wieder neues zusammenbauen kann.

Mehr Infos

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

()