Hostraid unter Linux

Ich betreibe in meinem PC einen RAID-0-Verbund aus zwei Festplatten. Bisher nutze ich nur Windows, wollte nun aber auch einmal Ubuntu 6.10 ausprobieren. Das Installationsprogramm bietet jedoch keinen RAID-Verbund sondern lediglich die beiden Festplatten einzeln als Zielmedien an. Kann ich die Installation gefahrlos fortführen?

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Ich betreibe in meinem PC einen RAID-0-Verbund aus zwei Festplatten. Bisher nutze ich nur Windows, wollte nun aber auch einmal Ubuntu 6.10 ausprobieren. Das Installationsprogramm bietet jedoch keinen RAID-Verbund sondern lediglich die beiden Festplatten einzeln als Zielmedien an. Kann ich die Installation gefahrlos fortführen?

Nahezu alle modernen Desktop-Mainboards und -PCs nutzen RAID-Lösungen, die als Host- oder Fakeraid bezeichnet werden und mit denen Linux nicht ohne Weiteres umgehen kann. Der Linux-Kernel spricht in Ihrem Fall die Festplatten nicht im Verbund, sondern einzeln und direkt an den SATA- und PATA-Chips an; bei Schreibversuchen würde Linux daher Daten überschreiben und das RAID zerstören. Sie sollten die Installation daher nicht fortsetzen, wenn das Installationsprogramm wie in diesem Fall die Festplatten einzeln listet oder behauptet, dass die Partitionen auf der Platte zusammen größer sind als der zugrunde liegende Datenträger.

Mit dem Zusatzprogramm dmraid und dem im Kernel enthaltenen Device Mapper (dm) kann auch Linux die Hostraids der Level 0 und 1 von Intel, Nvidia, Promise, Highpoint, Silicon-Image oder VIA korrekt ansprechen. Bisher nutzen jedoch nur wenige Distributionen dmraid transparent im Installationsprogramm; etwa Fedora Core seit Version 5 oder Opensuse 10.2. Fortgeschrittene Linux-Anwender können das Programm auch manuell einbinden; das Ubuntu-Wiki dokumentiert das für Ubuntu 6.10 detailliert. (thl)