Der Billig-Computer BBC Micro Bit kommt in den freien Verkauf

Bisher wurden "nur" eine Million Siebtklässler in Großbritannien mit dem Board ausgestattet – jetzt hat die BBC angekündigt, dass der Rechner auf den freien Markt kommt. Make hat bereits ein Exemplar ausprobiert.

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BBC Micro Bit

(Bild: Nicole Jesse)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Die Ankündigung der BBC, gemeinsam mit diversen IT-Unternehmen eine Million Schulkinder kostenlos mit einem speziell entwickelten Einplatinenrechner namens Micro Bit auszustatten, hat auch diesseits des Ärmelkanals für viel Wirbel gesorgt und Nachfolgeprojekte ausgelöst – auch wenn der Computer-Winzling erst mit Verzögerung an den Start kam und sich die Hardware gegenüber dem ersten Entwurf noch einmal geändert hat.

Bislang war das Board allerdings nicht im freien Handel zu bekommen. Das ändert sich jetzt: Wie die BBC selbst mitteilt, wird der Micro Bit nach einer Lizenzvereinbarung mit dessen Hersteller Element 14 als kommerzielles Produkt auf den Markt kommen, zum Stückpreis von 13 Pfund (knapp 17 Euro). Allerdings will die Firma den Mini-Rechner nur in Gebinden zu je 90 Stück verkaufen. Doch einige Wiederverkäufer, darunter Microsoft, sollen bereits planen, die Boards auch einzeln zu vertreiben.

Nur 4 mal 5 Zentimeter groß, aber mit LED-Matrix, Beschleunigungs- und Magnetsensor sowie Bluetooth ausgestattet – der BBC Micro Bit.

(Bild: BBC)

Vereinzelt wurden bereits in der Vergangenheit Exemplare des BBC Micro Bit im Internet angeboten – die Make-Autorin Nicole Jesse konnte eines davon ergattern und hat damit zwei kleine Beispielprojekte umgesetzt, um herauszufinden, wie sich die Arbeit mit der Plattform anfühlt und wo die Knackpunkte liegen. Ihr ausführlicher Testbericht zum BBC Micro Bit ist auf make-magazin.de zu lesen.

Der BBC Micro Bit im Praxistest – hier mit einem Bewegungsmelder verschaltet, der über Bluetooth ein Foto mit dem Smartphone auslöst.

(Bild: Nicole Jesse)

An dessen Ende kommt sie zu der Einschätzung: Der Rechner-Winzling fülle eine kleine Lücke, von der man vorher nicht wusste, dass sie existiere. Denn er bringt schon von Haus aus ein paar Sensoren und etwa eine LED-Matrix zur Ausgabe mit – zu einem Arduino hingegen muss man erst noch Elektronik hinzukaufen und diese anstöpseln, wenn man mit dem Mikrocontroller-Board irgend etwas sinnvolles anfangen will. Die beim Micro Bit zur Wahl stehenden fünf Programmierumgebungen holen zudem jeden Anwender bei einem passenden Einstiegspunkt ab – sei es kompletter Anfänger oder Fortgeschrittener. Und sie bieten manche praktische Funktion, die man bei anderen Plattformen vermisst, etwa fertige Code-Blöcke zur Kommunikation mit Smartphones. Insofern scheint der BBC Micro Bit eine interessante Plattform auch für alle jene zu sein, die häufiger mal eben schnell ein Konzept ausprobieren wollen. (pek)