Erpressungs-Trojaner RAA kommt mit Passwort-Dieb im Huckepack daher

Der Computer-Schädling RAA soll nicht nur Daten als Geisel nehmen und ein Lösegeld verlangen, sondern auch einen Trojaner mitbringen, der Passwörter abgreift.

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Cyberkriminalität

(Bild: dpa, Julian Stratenschulte)

Lesezeit: 2 Min.

Die Sicherheitsforscher mit den Pseudonymen JAMESWT_MHT und benkow_ haben den Verschlüsselungs-Trojaner RAA entdeckt und herausgefunden, dass der Schädling zusätzlich einen Trojaner zum Stehlen von Passwörtern auf infizierte Rechner installiert. Davor warnen die Ransomware-Experten von Bleepingcomputer.com.

RAA soll zudem der erste Erpressungs-Trojaner sein, der komplett auf JavaScript basiert. Dabei tarnt sich der Schädling als Word-Datei, die die unbekannten Angreifer per Mail-Anhang verbreiten, berichten die Kryptologen. Öffnet man die Datei, taucht auf den ersten Blick nur ein Word-Dokument auf dem Bildschirm auf, welches beschädigt aussieht.

Doch im Hintergrund beginnt bereits das Zerstörungswerk und RAA verschlüsselt Daten mithilfe der CryptoJS-Bibliothek. Chiffrierte Dateien weisen die Namenserweiterung .locked auf. Zusätzlich löscht der Schädling noch die Schattenkopien von Windows. Anschließend haben Opfer keine Möglichkeit mehr, unverschlüsselte Versionen von Dateien wiederherzustellen. Damit Opfer wieder Zugriff auf ihre Daten erhalten, fordern die Kriminellen ein Lösegeld von 0.39 Bitcoin (rund 260 Euro) ein.

Nutzerdaten als Geisel zu nehmen reicht den Kriminellen aber nicht aus: Der Erpressungs-Trojaner bringt den Sicherheitsforschern zufolge noch die Malware Pony mit, die Passwörter abgreifen kann. Der zweite Schädling soll sich als Base64-String in der JavaScript-Datei verstecken. Wird diese ausgeführt, findet eine Konvertierung in eine ausführbare Datei statt, die sich anschließend im Auto-Start von Windows einnistet, erläutern die Kryptologen.

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(des)