Comodo will offensichtlich Let's Encrypt den Namen streitig machen

Die Zertifizierungsstelle Comodo hat bereits Ende vergangenen Jahres Anträge eingereicht, um die Bezeichnung Let's Encrypt in verschiedenen Kombinationen als Markennamen eintragen zu lassen.

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Comodo will offensichtlich Let's Encrypt den Namen streitig machen
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Offenbar hat es die Zertifizierungsstelle Let's Encrypt versäumt, sein Projekt offiziell als Markennamen einzutragen: Ende vergangenen Jahres reichte die ebenfalls SSL-/TLS-Zertifikate ausstellende Comodo Group drei Anträge beim US-amerikanischen Patentamt ein, um Let's Encrypt als Markennamen zu registrieren.

Comodo möchte "Let's Encrypt", "Let's Encrypt with Comodo" und "Comodo Let's Encrypt" als Marke innehaben. Die Anträge wurden im Oktober 2015 eingereicht; das Projekt Let's Encrypt tauchte bereits Ende 2014 zum ersten Mal auf.

Nun äußerte sich der Geschäftsführer der hinter Let's Encrypt steckenden Internet Security Research Group (ISRG) Josh Aas zum Sachverhalt. Er befürchtet, dass Comodos Intentionen nur Verwirrungen stiften und im schlimmsten Fall ein schlechtes Licht auf das Transport-Verschlüsselungs-Projekt werfen könnten. Vertrauen ist in diesem Bereich einer der wichtigsten Faktoren.

Aas zufolge fragt man Comodo seit März dieses Jahres, die Anträge fallen zu lassen. Seitdem sind auch die Anwälte von Let's Encrypt eingeschaltet. Comodo ist bis jetzt noch nicht auf das Anliegen eingegangen. Notfalls sei Let's Encrypt dazu bereit, einen Rechtsstreit zu beginnen, erläutert Aas. Nur würde dies beide Zertifizierungsstellen von ihrer eigentlichen Aufgabe das Internet sicherer zu machen ablenken, gibt Aas zu bedenken und appelliert nochmals an Comodo.

Wann die Anträge bestätigt oder abgelehnt werden, ist nicht bekannt. Diese ruhen seit Februar und Comodo muss für eine Wiederaufnahme auf die Anmerkungen der Anwälte von Let's Encrypt eingehen. (des)