KDE Plasma 5.7: In großen Schritten Richtung Wayland

Dank KWayland ist die Interaktion zwischen den Anzeige-Systemen X11 und Wayland im KDE Plasma 5.7 gereift. Ein virtuelles Keyboard soll Nutzern von Tablets und Convertibles helfen. Interessierte können Plasma 5.7 mit der Live-Distribution KDE Neon testen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 98 Kommentare lesen
KDE Plasma 5.7: In großen Schritten Richtung Wayland
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Bundesmann
Inhaltsverzeichnis

Mit Version 5.7 haben die Entwickler von KDE Plasma knapp vier Monate nach dem letzten Release einen deutlichen Schritt in Richtung des Display-Servers Wayland getan. Die schon bekannten Jump List Actions haben jetzt auch Einzug in KRunner gehalten, außerdem ist die Terminlistenansicht in den Kalender zurückgekehrt.

Nicht direkt sichtbar für den Anwender sind die meisten Erweiterungen, die den Wechsel vom Anzeige-Server X11 auf den Wayland vorbereiten sollen. Die KWayland-Bibliothek hat hierfür deutliche Änderungen erfahren und wird ab sofort als Bestandteil der Bibliothekssammlung KDE Frameworks 5.0 veröffentlicht. Über den KRunner können Anwender mit dem Befehl "KWin" eine Debugging-Konsole öffnen, die Funktionen ähnlich denen von xprop, xwininfo, xev und xinput umfasst.

Durch die enge Verzahnung der X11- mit der Wayland-Schnittstelle über Qt funktioniert zum Beispiel die Synchronisation der beiden separaten Zwischenablagen. Für Endanwender relevant dürfte das virtuelle On-Screen-Keyboard sein, das KDE automatisch aktiviert, wenn keine externe Tastatur gefunden wird wie bei Tablets oder Convertibles.

Bereits von Version 5.6 kennen Nutzer die Jump List Actions, die im Menu den direkten Zugriff auf spezifische Tasks innerhalb einer Anwendung erlauben wie "Mail verfassen" innerhalb von KMail. Mit Plasma 5.7 ist diese Funktion auch vom KRunner aus verfügbar, der sich in den Standardeinstellungen über Alt+F2 aktivieren lässt.

Wer die Möglichkeiten zur Personalisierung der Arbeitsumgebung einschränken will, etwa in öffentlichen oder betrieblichen Umgebungen, kann dafür Kiosk einsetzen, das einige Korrekturen erfahren hat. So können Administratoren jetzt Icons und Favoriten fixieren oder den Aufruf von KRunner unterbinden.

Zurückgekommen ist die Agenda im Kontrollleisten-Kalender. Durch die separate Entwicklung von PIM-Suite und Desktop-Umgebung war diese zwischenzeitlich nicht vorhanden. Das (häufig benachbarte) Mixer-Applet erlaubt in der aktuellen Version Lautstärkeneinstellungen je nach Anwendung. Außerdem kann man Programme per Drag & Drop innerhalb des Mixers einem bestimmten Sound-Gerät zuordnen.

Interessierte können Plasma 5.7 einfach in einem Live-System ausprobieren. Die KDE-Entwickler stellen dafür eine eigene Distribution, KDE Neon, bereit. Diese basiert auf dem aktuellen Ubuntu mit Long Term Support und bringt die jeweils aktuelle Version von KDE mit.

(jab)