Start-up will Lautsprecherdesign umkrempeln

Die Grazer Firma USound baut aus MEMS neuartige Klangmodule auf.

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Start-up will Lautsprecherdesign umkrempeln
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Mikroelektromechanische Systeme, kurz MEMS, stecken mittlerweile in vielen Geräten – etwa in Form von Bewegungssensoren im Smartphone, winzigen Aktoren in Maschinen oder spezieller Steuerelektronik. Vorteil der Komponenten: Sie fassen Technik, die einst gänzlich analog war, in Bauelementen zusammen, die sich dann digital ansprechen lassen.

Das Start-up USound aus dem österreichischen Graz will mit MEMS nun die Tonerzeugung revolutionieren, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe (MEMS machen Musik). Die MEMS-Klangerzeuger sollen 50 Prozent kleiner sein als ihre herkömmlichen Vorgänger und dabei nur 20 Prozent der Energie verbrauchen. Die Technik passt auf herkömmliche Platinen von Smartphones, Tablets oder Notebooks. USound kombiniert die MEMS-Mikrolautsprecher mit programmierbaren Schaltkreisen (ASIC) und passiven Komponenten zu einem Modul mit einem dünnen und kompakten Formfaktor, wie das Start-up auf seiner Website angibt. Das spare Platz und Geld.

Fünf Millionen Euro konnte das Start-up laut Presseberichten seit 2014 einsammeln, es forschte mehrere Jahre an der Technik. Zu den Investoren gehören Experten aus der Halbleiter- und Software-Branche. Bei Hardwareherstellern soll es bereits erste potenzielle Käufer geben, die die USound-Bauteile in ihre Geräte integrieren wollen, was auch klangliche Vorteile haben soll.

Das Unternehmen hofft, mit seinem Ansatz die grundlegende elektrodynamische Funktionsweise von Lautsprechern und Kopfhörern zu revolutionieren. Die habe sich nämlich in 140 Jahren nicht verändert, wie die Firmengründr Ferruccio Bottoni, Andrea Rusconi-Clerici und Jörg Schönbacher sagen. Die Klangkomponenten sollen klein genug sein, um sich in Ohrstöpsel integrieren zu lassen.

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