Spektakuläres Biohacking-Projekt für leuchtende Pflanzen enttäuscht bislang

Knapp eine halbe Million Dollar Kickstarter-Finanzierung sind inzwischen aufgebraucht, der Erfolg lässt auf sich warten. Statt leuchtender Pflanzen will einer der Initiatoren jetzt erst einmal duftendes Moos produzieren.

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Spektakuläres Biohacking-Projekt für leuchtende Pflanzen ist bislang eine Enttäuschung
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Im Jahr 2013 sorgte die Kampagne für Aufsehen, doch an Erfolgen mangelt es seitdem: In dem Kickstarter-Projekt Glowing Plant sollten Pflanzen mit fremden Genen entstehen, die im Dunklen sichtbar leuchten. Insgesamt fast eine halbe Million Dollar zahlten Unterstützer ein, um später ein Exemplar davon zu bekommen. Doch jetzt ist das Geld aufgebraucht und einer der Initiatoren versucht, neues Kapital für ein verwandtes Projekt aufzunehmen. Das berichtet Technology Review online in "Warten auf die Erleuchtung".

Zunächst klang alles ganz einfach. Die Macher hinter der Kickstarter-Kampagne wollten Gene von Leuchtkäfern oder biolumineszenten Bakterien drucken und sie in eine Pflanze einbringen, so dass sie ein grünliches Licht ausstrahlt. Jedem, der 40 Dollar beisteuerte, wurde eine Pflanze innerhalb von zwölf Monaten versprochen, für 150 Dollar sollte es eine leuchtende Rose geben. Das Kernziel des Projekts war, dem Genom von Tabakpflanzen sechs Gene hinzuzufügen und so einen vollständigen neuen Stoffwechselweg zu schaffen. Verbreitete genmodifizierte Pflanzen von Unternehmen wie Monsanto sind nicht annähernd so kompliziert.

Nach rund drei Jahren Versuchen ist das Kickstarter-Geld damit jetzt weg, ebenso wie das von Angel-Investoren, zusammen rund 900.000 Dollar. Statt die Niederlage einzuräumen, versucht Antony Evans, einer der ursprünglichen Initiatoren, neues Geld einzuwerben, um zunächst ein duftendes Moos zu entwickeln – die leuchtende Pflanze soll vielleicht irgendwann später kommen. Auf der Plattform Wefunder hat er bislang noch einmal Anteile für 250.000 Dollar verkauft.

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(sma)