Mobile Payment: Telefónica zieht bei mpass den Stecker
In früheren Zeiten war mpass mal ein NFC-fähiger Bezahldienst, der von den drei Mobilfunknetzbetreibern unterstützt wurde. Die kochen jetzt alle ihre eigene Suppe – für mpass ist die Zeit damit abgelaufen.
(Bild: mpass.de)
Das zuletzt von Telefónica und Wirecard betriebene drahtlose Bezahlsystem mpass wird Ende September eingestellt. Nutzer werden derzeit per E-Mail darüber informiert, dass ab dem 1. Oktober 2016 keine Zahlungen mehr über das System abgewickelt werden können. Wer noch Guthaben auf seinem mpass-Account hat, sollte das bis zum 30. September abbuchen. Wie viele Kunden die Schließung betrifft, sagt das Unternehmen nicht.
Nach dem 1. Oktober will der Anbieter noch vorhandene Guthaben erstatten. Dabei beruft er sich auf eine Klausel in den Geschäftsbedingungen, derzufolge der Kunde die Erstattung per Post oder E-Mail an das Unternehmen (service@mpass.de) anfordern muss. Von sich aus wird das Unternehmen die Erstattung also offenbar nicht vornehmen.
Alternative O2 Banking
Eine Sprecherin von Telefónica bestätigte, dass der Dienst zum 30. September eingestellt wird, und verwies auf das jüngst in Zusammenarbeit mit der Fidor Bank angebotete O2 Banking. "Mit mpass haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt und können diese in zukünftige Produkte und Services einfließen lassen", erklärte die Sprecherin. Mobile Payment bleibe ein "wichtiger Bestandteil" der Unternehmensstrategie.
mpass war 2008 von O2 und Vodafone als Bezahldienst für Online-Bestellungen eingeführt worden. 2012 wurde das System, das inzwischen auch von der Deutschen Telekom unterstützt wurde, auf kontaktloses Bezahlen mittels NFC ausgebaut. Vodafone und Telekom hatten mpass schon früher den Rücken gekehrt und eigene Systeme eingeführt. Nachdem Telefónica mit dem O2 Konto nun auch eine eigenes Payment-System anbietet, hat das Unternehmen bei mpass den Stecker gezogen.
Siehe dazu auch den Schwerpunkt Mobiles Bezahlen in der c't 16/2016:
- Bye-bye Bargeld. Mit dem Smartphone bezahlen.
(vbr)
