Internet der Dinge: Thread Group und OCF wollen zusammenarbeiten

Die Allianz hinter dem Thread-Netzwerkprotokoll, zu dem unter anderem Nest gehört, und die Open Connectivity Foundation wollen gemeinsam an Standards für das Smart Home arbeiten.

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Internet der dinge: Thread Group und OCF wollen zusammenarbeiten
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Die Thread Group ist eine Allianz, die sich zur einheitlichen Vernetzung von Smart-Home-Devices zusammengeschlossen hat. Zu den zahlreichen Mitgliedern gehören unter anderem die Google-Tochter Nest, Samsung, Philips, ARM, Siemens, Osram und Qualcomm. Das Thread-Protokoll ist ein IPv6-basiertes Netzwerkprotokoll für das Internet der Dinge. Es verwendet 6LoWPAN (IPv6 over Low Power Wireless Personal Area Networks). Im Mai veröffentlichte Nest eine Open-Source-Implementierung mit dem Namen OpenThread. Die Projektseite auf GitHub nennt ARM, Atmel, Dialog Semiconductors, Qualcomm und Texas Instruments als zusätzliche Unterstützer des unter BSD-Lizenz stehenden Protokolls.

Die Open Connectivity Foundation (OCF) hat sich im Februar als Nachfolgerin des Open Internet Consortium (OIC) neu aufgestellt. Sie möchte Standards schaffen, damit IoT-Endgeräte (Internet of Things) miteinander kommunizieren können, unabhängig vom jeweiligen Chipset und Betriebssystem sowie der Transportschicht. Auf technischer Seite gibt es zumindest keine konkurrierenden Ansätze, da sich die OCF auf der Applikationsebene engagiert, während sich die Thread Group auf das Netzwerk konzentriert. Zu OIC-Zeiten hatte die Allianz das von der Linux Foundation verwaltete Projekt IoTivity ins Leben gerufen, das die OCF nach wie vor fördert. Es bietet eine Referenzimplementierung der OCF-Spezifikationen, ohne sich ausschließlich auf die OCF-Standards zu beschränken.

Nun haben die Thread Group und die OCF eine offizielle Zusammenarbeit verkündet. In der Pressemitteilung zur Kooperation wird als Ziel genannt, die Applikationsebene der OCF vollständig kompatibel mit dem Thread-Netzwerkprotokoll zu gestalten. Die jeweiligen Mitglieder, bei denen es ohnehin zahlreiche Überschneidungen gibt, wollen die reibungslose, anwendungsübergreifende Interoperabilität und die Verbindung zwischen unterschiedlichen Endgeräten im Smart Home fördern.

Für Endanwender und Entwickler bedeutet die Kooperation weniger Erleichterung, als die gemeinsame Pressemitteilung der beiden Allianzen erhoffen lässt. Gerade im Bereich Smart Home konkurrieren viele Systeme, und Googles Nest spielt in Deutschland keine maßgebliche Rolle. Auch auf der Applikationsebene gibt es viele unterschiedliche Konsortien, die an eigenen Standards arbeiten. Neben der OCF sind vor allem das von der Object Management Group verwaltete IIC (Industrial Internet Consortium) und die IoT Security Foundation (IoTSF) zu nennen. (rme)