Microsoft stellt Preview des Common Data Model vor

Mit dem Common Data Model sowie seiner neuen Plattform für Geschäftsanwendungen will Microsoft das Erstellen geschäftlicher Anwendungen deutlich vereinfachen. Fundierte Programmierkenntnisse benötigt man dazu angeblich nicht.

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Mircosoft

(Bild: dpa, Mauritz Antin)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jürgen Diercks

Microsoft hat eine Vorschau auf das Common Data Model (CDM) für PowerApps veröffentlicht. CDM ist ein auf Azure basierendes Geschäftsanwendungsmodell und beinhaltet einen Storage-Mechanismus für die Geschäftsanwendungsplattform des Anbieters. CDM bietet eine Anzahl Standardfunktionen und sogenannte Entitäten, hinter denen sich geschäftliche Datentypen verbergen. Die Benutzer können diese Features erweitern und mit anderen teilen.

Mit dem Common Data Modell will Microsoft das Erstellen geschäftlicher Standardanwendungen stark vereinfachen.

(Bild: Microsoft)

Das Datenmodell soll eine wichtige Rolle in Microsofts Geschäftsanwendungsplattform spielen, zu der der App-Baukasten PowerApps, die Business-Intelligence-Plattform Power BI sowie die Workflow Engine Flow gehören. Letztlich geht es Microsoft darum, sogenannten Power-Benutzern das Erstellen geschäftlicher Applikationen zu ermöglichen, indem sie Daten aus verschiedenen im Unternehmen verteilten Quellen ziehen, sie verknüpfen und mit PowerApps in Form bringen. Eine Programmierausbildung benötigen sie dafür nicht, das Codieren fällt weitgehend flach, lediglich eine Formelsprache wie in Excel müssen sie beherrschen.

Microsoft will damit die Art, wie geschäftliche Anwendungen entwickelt werden, fundamental ändern und das Integrationsproblem beenden, das historisch gewachsene inkompatible Datenquellen in beinahe jedem Unternehmen verursachen. Das Ganze zielt auf kleinere Anwendungen, für große wird man wohl auch künftig nicht auf Profis verzichten können.

Der Weg dahin führt über ein gemeinsames Datenmodell – eine nicht ganz nagelneue Idee, die bislang in der Praxis jedoch schwer umzusetzen war. Das Ganze soll nun mehr sein als eine relationale Datenbank und von vornherein ein Meta-Modell für geschäftlich relevante Vorfälle zur Verfügung stellen. Es versteht beispielsweise von Haus aus Währungen, Maßeinheiten und andere Standardfälle, die es in einem Set von Entitäten vereint.

Die Preview enthält die Entitätsdefinitionen und Datentypen-Support zum Erweitern von Standard-Entitäten und zum Anlegen eigener. Sie bietet einfache Werkzeuge zur Schemadefinition für Nicht-Entwickler, Kontrollelemente-Unterstützung in PowerApps, Einbindung in Flow, Excel-Integration sowie Daten-Import- und Export für große Datenmengen (Bulk). Weitere Standard-Entitäten sowie die Möglichkeit, aus mehreren Quellen Daten zu importieren, sollen in kommenden CDM-Versionen des CDM folgen. Ebenfalls geplant sind erweiterte Sicherheitsfunktionen.

Das CDM ist im PowerApps-Management eingebunden. Nach dem Einloggen ins PowerApps-Portal werden die neuen Entitätsoptionen im Manage-Tab angezeigt. Wer sich neu anmeldet, muss das mit einer geschäftlichen E-Mail-Adresse tun. t-online, googlemail et cetera akzeptiert das Portal nicht. Anwendungen mit Standard-Entitäten lassen sich im CDM auf zwei Wege erstellen: Die Funktion "Create an app from your data" erstellt automatisch eine Anwendung, indem sie sich mit der CDM-Datenquelle verbindet. Mit "Create an app" starten Nutzer mit einem leeren Projekt, das sie anpassen und mit CDM-Daten speisen können. (jd)