Windows 10: Anniversary Update macht Webcams unbrauchbar

Nach dem Einspielen des letzten größeren Upgrade für Windows 10 versagen zahlreiche USB-Webcams ihren Dienst. Microsoft arbeitet bereits an einer Lösung.

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Windows 10: Anniversary Update macht Webcams unbrauchbar

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hajo Schulz

Nachdem Microsoft das letzte größere Upgrade für Windows 10 ("Anniversary Update", Version 1607) veröffentlicht hat, meldeten zahlreiche Anwender, dass ihre Video-Messenger – darunter auch Skype – plötzlich nicht mehr funktionieren. Wie sich jetzt herausstellt, sind nicht die Anwendungen schuld, sondern die Art und Weise, wie Windows den Datenstrom von Webcams an Apps weiterreicht: Hier hat Microsoft nämlich die Unterstützung für die Codecs H.264 und MJPEG gestrichen. Anwendungen, die sich auf eines dieser Kompressionsformate verlassen, können abstürzen oder einfrieren, wenn man sie unter Windows 10 1607 startet.

Microsoft hat dieses Problem bestätigt und Besserung versprochen: Laut Beiträgen des Microsoft-Mitarbeiters "Mike M" in einem Entwickler-Forum auf MSDN arbeite man an Patches, die die Inkompatibilitäten beseitigen sollen. Ein Update, das den MJPEG-Codec wiederherstellt, sei beinahe fertig und werde wohl im September per Windows Update ausgeliefert. Der Patch für H.264 sei etwas komplizierter und werde deshalb zuvor an Teilnehmer des Windows-Insider-Programms verteilt, um sicher zu stellen, dass sich dadurch nicht neue Fehler einschlichen.

Bis die Updates verfügbar sind, soll laut Postings im selben Forum ein Registry-Eingriff Besserung bringen: Um 32-Bit-Anwendungen wieder zum Laufen zu bringen, trage man im Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Microsoft\Windows Media Foundation\Platform einen neuen DWORD-Wert namens EnableFrameServerMode ein und weise ihm den Wert 0 zu. Für 64-Bit-Messenger gelte derselbe Registry-Pfad ohne WOW6432Node. (hos)