Desktop-GPUs: Nvidia verzeichnet dramatischen Absatzrückgang, AMD holt auf
Fast 30 Prozent weniger Desktop-Grafikchips hat Nvidia im zweiten Quartal des Jahres ausgeliefert. AMD konnte dagegen gut 4 Prozent mehr Desktop-GPUs verkaufen und seinen Desktop-GPU-Anteil laut Peddie auf 30 Prozent erhöhen.
Nvidia hat im zweiten Quartal des Jahres 28,15 Prozent weniger Desktop-Grafikchips ausgeliefert als im vorherigen. AMD konnte dagegen 4,03 Prozent mehr Desktop-GPUs absetzen. Dies geht aus dem neuesten Bericht des US-Marktforschers Jon Peddie hervor, der heise online bereits vorliegt. Jon Peddie erklärte gegenüber heise online, dass AMD seinen Marktanteil bei Grafikkarten-GPUs von 23 Prozent (Q1/2016) auf 30 Prozent (Q2/2016) steigern konnte. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das laut Peddie sogar eine Steigerung um 12 Prozentpunkte.
Laut den Zahlen von Peddie liegt AMD fast auf Augenhöhe mit Nvidia (13,5 zu 13,9 Prozent) beim GPU-Marktanteil, sofern man sowohl auf Prozessoren integrierte als auch auf Grafikkarten steckende GPUs sowie jene in x86-Tablets mit einschließt. Absoluter Marktführer bleibt nach dieser Rechnung Intel mit einem Marktanteil von 72,6 Prozent. Die US-Marktforscher von Mercury Research veröffentlichten kürzlich ähnliche Zahlen, sahen aber Nvidia beim Gesamt-GPU-Marktanteil deutlich vor AMD (15,7 zu 14,0 Prozent). Jon Peddie wollte die Zahlen von Mercury Research nicht kommentieren.
GPU-Absatz sinkt, Nvidias Preise steigen
Peddie zufolge ging der Absatz von dedizierten Desktop- und Notebook-GPUs um 14,19 Prozent vom vorherigen Quartal zurück; im Jahresvergleich um 1,03 Prozent. Besonders große Rückgänge musste AMD bei den Desktop-APU-Prozessoren verbuchen (-22,2 Prozent), danach folgen Notebooks (-3,07 Prozent). Dadurch hat AMD trotz der gestiegenden Desktop-GPU-Absatzes (+4,03 Prozent) dennoch insgesamt 1,4 Prozent weniger GPUs ausgeliefert. Nvidia musste sowohl bei Desktop-GPUs (-28,15 Prozent) als auch Notebook-GPUs (-5,7 Prozent) deutliche Rückgänge verzeichnen und konnte daher insgesamt 20 Prozent weniger GPUs absetzen. Das versucht Nvidia durch insgesamt höhere Preise aufzufangen.
Gaming als treibende Kraft
Peddie zufolge stecken in knapp 28 Prozent aller PCs dezidierte Grafikchips, also Grafikkarten. Im Jahresvergleich sank der GPU-Absatz um 10 Prozent – bei Desktop-Grafikkarten nur um 6 Prozent, bei Notebooks um 12 Prozent. Insgesamt sei laut Peddie nicht nur die Anzahl der verkauften Grafikchips gesunken, sondern auch die von Tablets. Die treibende Kraft bleibt weiterhin das Gaming-PC-Segment, das laut Peddie weiterhin für Wachstum sorgt. Neue 3D-Spiele und der Glaube an Virtual Reality sorgt weiterhin für Nachfrage bei Gaming-Desktops und -Notebooks.
Hersteller | Marktanteil Q2/2016 | Martkanteil Q1/2016 | Veränderung Anteil zum Vorquartal | Veränderung Anteil zum Vorjahresquartal |
AMD | 13,5 Prozent | 13,2 Prozent | 0,4 Prozent | 2,8 Prozent |
Intel | 72,6 Prozent | 70,1 Prozent | 2,4 Prozent | -2,7 Prozent |
Nvidia | 13,9 Prozent | 16,7 Prozent | -2,8 Prozent | -0,2 Prozent |
(mfi)