Intel veröffentlicht Distribution für Python-Anwendungen

Die auf Anaconda basierende Intel Distribution for Python soll Python-Anwendungen auf Intel-Architekturen beschleunigen. Die Distribution nutzt zur Beschleunigung Math Kernel Library, Threading Building Blocks und den eigenen Compiler.

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Intel veröffentlich Distribution für Python-Anwendungen
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Von
  • Alexander Neumann

Intels Distribution für Python-Entwickler ist nun ein offizielles Produkt, nachdem sie früher im Jahr mit einer Technical Preview debütiert hatte. Die Intel Distribution for Python entstand vor dem Hintergrund, dass der Prozessorhersteller zunehmend Interesse am aufstrebenden Data-Science-Markt gewonnen hat beziehungsweise Python für ihre Big-Data-Anwendungen nutzende Kunden offenbar Schwierigkeiten damit hatten, die Programmiersprachen in Verbindung mit Intels jüngsten Prozessorgenerationen gewinnbringend zu nutzen.

Bei der Python-Distribution handelt es sich um eine abgewandelte Version der Python-Distribution Anaconda. Dafür hat Intel mit dem Anaconda-Hersteller Continuum Analytics zusammengearbeitet. Die Stärken von dessen Paket liegen im Umgang mit vorhersagenden Analysen und wissenschaftlichen Rechenvorgängen. Beide Distributionen arbeiten mit dem gleichen Paket-Manager ("conda"); außerdem sind Intels Pakete nun in der Anaconda Cloud zu finden.

Die Intel Distribution for Python unterstützt die Versionen 2.7 und 3.5 der Programmiersprache. Sie nutzt Math Kernel Library (MKL), Threading Building Blocks (TBB) und den Intel-Compiler, die auf den eigenen Prozessoren für beschleunigte Rechenleistungen sorgen sollen. Außerdem finden sich im Paket mit NumPy und SciPy zwei in der Python-Szene etablierte Softwarepakete für mathematische und statistische Analyse, die mit der MKL abgestimmt wurden. Von Anaconda gibt es mit Cython und Numba zwei Projekte, mit denen sich zum einen Python-Module in C-Code transformieren und zum anderen Python-Funktionen mit einem JIT-Compiler (Just In Time) beschleunigen lassen.

Ebenfalls in der Distribution sind die Python-Bibliotheken Pandas, Matplotlib, IPython, Sympy und NumExpr integriert, die Aspekte wie Datenanalyse, mathematische Darstellungen, Kommandozeileninterpretation, symbolische Mathematik und numerische Ausdrücke angehen. Auch wurde für die Anbindung an den Paketmanager Pip gesorgt, wodurch sich weitere, externe Python-Pakete nutzen lassen.

Bezieht man die kostenlose Ausgabe der Intel Distribution for Python, gibt es allein Support über ein Forum. Wer technischen Support haben möchte, muss Intels kommerzielles Parallel Studio XE erstehen, das seit kurzem als 2017er-Ausgabe zur Verfügung steht. (ane)