Google will Android zum universellen Empfänger für Messenger machen

Auf seiner Developer-Seite hat Google eine erste Vorschau einer geplanten Funktion in Android angekündigt, die Nachrichten von Messengern empfängt und anzeigt, ohne dass die passende App installiert sein muss.

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Google will Android zum universellen Empfänger für Messenger machen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Google hat das Thema Messenger (neu) für sich entdeckt: Parallel zur Veröffentlichung des Messengers Allo kündigt die Entwickler-Site eine neue Funktion für Android an, mit der Nutzer Nachrichten beliebiger Messenger empfangen können, ohne die Software selbst installiert haben zu müssen.

Die Funktion mit dem Namen "App Preview Messaging" wird Bestandteil der Google Play Services, dem Android-Hintergrunddienst der Schnittstellen zu diversen Google-Diensten verwaltet. Dazu gehört neben den APIs für Google Maps, Ads und Wallet auch eine Schnittstelle zum sozialen Netz Google+.

Offensichtlich plant Google mit dem neuen Dienst eine allgemeine Messenger-Schnittstelle. Dazu muss der Sender den Empfänger lediglich im Telefonbuch haben, sofern beide Parteien Android verwenden. Das Diagramm auf der Seite legt jedoch nahe, dass der Versand auch von iOS möglich ist.

Der Preview-Messaging-Dienst ermöglicht den Empfang von Nachrichten, auch wenn die entsprechende Anwendung auf dem Zielgerät nicht installiert ist.

(Bild: Google)

Weitere Details darüber, wie Entwickler ihren Messenger anpassen müssen, nennt die Seite nicht, auch gibt es noch kein entsprechendes SDK. Stattdessen heißt es schlicht: "Wenn Sie ein Entwickler von Messaging-Apps sind, bleiben sie dran für weitere Informationen darüber, wie Sie an der Preview der neuen Funktion teilnehmen können". Zumindest müssen Endanwender offensichtlich nicht mit einer ungewollten Nachrichtenflut rechnen. Laut dem Text können sie die Funktion über die Google-Service-Einstellung deaktivieren.

Die Funktion lässt sich durchaus als weiterer Versuch Googles betrachten, den Fuß in das Messenger-Geschäft zu bekommen. Der im Mai auf der Hausmesse Google I/O erstmals vorgestellte Allo ist bei weitem nicht der erste Anlauf des Internetriesen, der Konkurrenz vor allem von WhatsApp und dessen Mutter Facebook etwas entgegenzusetzen. Mit App Preview Messaging hätte Google zumindest eine gewisse Kontrolle über die ausgetauschten Nachrichten. (rme)