Integrationstests: Selenium 3 ist erschienen

Eines der wichtigsten Werkzeuge für Webentwickler macht den großen Versionssprung. Die Ausrichtung von Selenium 3.0 geht dabei ganz klar in Richtung WebDriver API, für die das Open-Source-Projekt ursprünglich die Blaupause lieferte.

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Integrationstests: Selenium 3 ist erschienen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Beim Thema Integrationstests steht bei vielen Webentwicklern seit geraumer Zeit das Selenium-Framework an erster Stelle. Mit Selenium können Entwickler Interaktionen mit einer Webanwendung aufnehmen und die Tests automatisiert so oft wie nötig wiederholen. Das erspart Webentwicklern viel Tipparbeit und sorgt für ein schnelles, flexibles und verlässliches Testen. Viele Worte werden ansonsten um Selenium nicht gemacht, dafür ist es eines der meistgenutzten Werkzeuge in der Webentwicklung – spätestens seit es in der vor fünf Jahren veröffentlichten Version 2.0 die WebDriver API implementiert hatte. Mit der nun erschienenen Version 3.0 geht Selenium den nächsten Schritt.

Zentrale Änderung ist, dass die ursprüngliche Selenium-Core-Implementierung durch eine ersetzt wurde, die von der WebDriver-Schnittstelle unterstützt wird. Die API erlaubt das Steuern von Browsern aus der Ferne, was vor allem für das automatisierte Testen von Webanwendungen gebraucht wird. Die Änderung hat Auswirkungen auf diejenigen, die bislang die Selenium RC (Remote Control) APIs im Einsatz hatten, denn sämtliche nicht mit der WebDriver API konformen Schnittstellen werden nicht mehr unterstützt.

Dass sich die Situation innerhalb der letzten fünf Jahre geändert hat, wird dadurch offenbar, dass mittlerweile alle wichtigen Browser eigene WebDriver-Implementierungen mitbringen. Damals war es noch so, dass das Selenium-Projekt jeden Browser mit einem Treiber unterstützt hatte. Die Implementierungen der Browserhersteller profitieren natürlich von deren großer Expertise, was letztlich zu besseren Testergebnissen mit Selenium führen kann. Wichtig ist in dem Kontext auch, dass es mittlerweile eine W3C-Spezifikation auf Basis einer quelloffenen WebDriver-Implementierung gibt, die zwar noch den "Draft"-Status hat, aber von sehr vielen bereits genutzt wird. Die Blaupause hierfür legte das Selenium-Projekt.

Für Nutzer der WebDriver APIs ist Selenium 3.0 ein Drop-in Replacement, sodass sich mit vielen Browsern weitgehend unverändert weiterarbeiten lässt. Bei Selenium Grid für die parallele Testausführung über unterschiedliche Server können hingegen Anpassungen nötig sein, da das JSON-Konfigurationsformat und einige Befehlszeilenparameteroptionen geändert wurden. Das Upgrade soll aber einfach vonstatten gehen. (ane)