Ultimaker launcht neues 3D-Drucker-Modell

Mit weltweit gleichzeitig stattfindenden Events hat der Hersteller am Dienstag den Ultimaker 3 vorgestellt. Das neue Modell ist mit Dual Extrusion ausgestattet und kann drahtlos angesteuert werden.

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Ultimaker launcht neues 3D-Drucker-Modell
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Elke Schick

Das neue 3D-Drucker-Modell zeichnet sich hauptsächlich durch zwei Dinge aus: Den Druckkopf, der zwei so genannte Print Cores aufnehmen kann und so den gleichzeitigen Druck mit zwei Farben oder zwei unterschiedlichen Filamenten zulässt und die Möglichkeit, sich über WLAN mit dem Drucker zu verbinden.

Der Ultimaker 3 wird vom Hersteller als der erste Desktop-Industrie-3D-Drucker bezeichnet.

Dass der Ultimaker 3 eher für Firmenkunden als für Bastler gedacht ist, zeigt sich unter anderem an dem neuen Druckkopf-System, dass ein sehr bequemes Handling verspricht. Die Düsen müssen jetzt, wenn sie verstopft sind, nicht mehr mit der Zange herausgeschraubt werden - sie sitzen mit dem Heizelement und einem Stück Zuführung in einem Bauelement, dass die Hersteller "Print Core" nennen. Diese Print Cores setzt man in den Druckkopf ein und kann sie durch Druck auf einen Hebel leicht wieder entfernen.

Die beiden Print Cores im Druckkopf. Sie lassen sich leicht wechseln.

(Bild: Ultimaker)

Zur Haltbarkeit dieses Bauteils konnten die Vertriebspartner von Ultimaker im deutschsprachigen Bereich, Igo3D, gestern abend noch nichts sagen. Die Print Cores können, weil sie unabhängig voneinander arbeiten, auch mit unterschiedlichen Temperaturen drucken. Dadurch kann man mit dem Dual-Extruder-System nicht nur zweifarbig drucken, sondern auch Drucke mit integrierten Stützstrukturen aus dem wasserlöslichen Material PVA (Polyvinylalkohol) anfertigen. Das ermöglicht es, Formen zu drucken, die 3D-Drucker bisher nicht liefern konnten. PVA lässt sich mit PLA oder Nylon kombinieren und löst sich, wenn man das Objekt nach dem Druck in Wasser legt, komplett auf.

Die beiden neuen Modelle mit Druckexponaten.

(Bild: Ultimaker)

Über den beiden Print Cores sitzt je eine Feder, so dass die Düsen nach oben gezogen werden können, wenn sie über das Material fahren, das sie nicht drucken. Auf diese Art werden die Matierialien sauber voneinander getrennt. Zusätzlich wird die nicht verwendete Düse ausgeschaltet und so verhindert, dass flüssiges Filament heraustropft.

Wie stabil und einfach die Herstellung der Verbindung mit dem Drucker über Wlan ist, können wir an dieser Stelle noch nicht beurteilen. Die vorgeführten Drucker druckten jedenfalls alle drei brav ohne per Kabel angeschlossenen Rechner. In den Drucker ist außerdem eine Kamera eingebaut, die es ermöglicht, den Druck zu überwachen, ohne in einem Raum mit dem Drucker zu sein.

Die Kamera im Drucker für die externe Überwachung des Drucks.

(Bild: Ultimaker)

Die 3D-Druck-Software Cura, die Ultimaker für seine 3D-Drucker entwickelt hat, ist dem neuen Modell angepasst worden. Verwendet man Filament von Ultimaker, so kann über einen RFID-Chip im Drucker erkannt werden, welches Material eingesetzt wurde. Für den Druck mit den verschiedenen Materialien stehen in Cura jetzt 300 verschiedene Druckerprofile zur Verfügung. Dies lässt erahnen, dass sich die Steuerung des Druckers verkompliziert hat. Aus diesem Grunde empfiehlt Ultimaker allen Käufern des Ultimaker 3 eine Schulung für die Nutzung des Druckers.

Der Ultimaker 3 und das größere Modell Ultimaker 3 extended sind ab sofort zu einem Preis von € 3599 respektive € 4399 erhältlich. Die Schulungen sind im deutschsprachigen Bereich kostenlos, wenn man den Drucker bis zum Ende des Jahres kauft. Auf der Webseite von Ultimaker kann man sich auch ein Datenblatt herunterladen. (esk)