Telekom wird TV-Kabel nicht los

Die Deutsche Telekom hat offenbar derzeit Probleme, ihre regionalen Fernsehkabel-Gesellschaften zu verkaufen.

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Von
  • Frank Rohse

Die Deutsche Telekom hat offenbar derzeit Probleme, ihre regionalen Fernsehkabel-Gesellschaften zu verkaufen. Der ehemalige Monopolist wird nicht wie geplant bis zum Jahresende acht seiner neun Kabelbetreiber verkaufen, berichtet die FAZ in ihrer Freitagsausgabe. Telekom Vorstandsmitglied Gerd Tenzer begründete die Verzögerung mit der "extrem veränderten" Lage an den Kapitalmärkten.

Die hatte Anfang des Jahres bereits den neuen Eigentümer des TV-Kabelnetzes in Baden-Württemberg, Callahan, in Schwierigkeiten gebracht. Telekom-Sprecher Hans Ehnert bestätigte gegenüber heise online jetzt den geplanten Geschäftsabschluss für das erste Halbjahr 2001. Insgesamt wurden erst Beteiligungen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro verkauft. Callahan besitzt bereits einen Anteil von 55 Prozent an der Regionalgesellschaft Nordrhein-Westfalen.

Tenzer hält den vollständigen Verkauf des gesamten Breitbandkabelnetzes derzeit nicht für möglich. "Wir sind froh, wenn wir 55 Prozent veräußern können", sagte er gestern in Berlin. Nach Analysteneinschätzung kommen der Deutschen Telekom diese Verzögerungen allerdings nicht ungelegen. Die Telekom müsse im Zuge ihrer Privatisierung das Breitbandkabelnetz zu einem großen Teil verkaufen. Da es sich hier um ein gewinnträchtiges Geschäftssegment handele, überlasse die Telekom das Feld hier allerdings ungern Mitbewerbern, sagte eine Branchenanalystin vor kurzem der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX. (fro)