Interpol schnappt Briten wegen Kinderpornos im Internet

In Großbritannien konnte dank Ermittlungen des Bundeskriminalamts ein Kinderporno-Anbieter mit 19.000 Dateien auf dem Rechner festgenommen werden.

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Von
  • Götz Konrad

Der Mann war gerade beim Download von Kinderporno-Videodateien aus dem Internet, da klickten am Dienstag die Handschellen: Die Festnahme in der britischen Grafschaft Kent war den Ermittlungen des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden zu verdanken, das damit zum zweiten Mal binnen weniger Tage einen Kinderporno-Anbieter im Ausland hatte aufspüren können. Interpol London ertappte den Verdächtigen auf frischer Tat und stellte auf seinem Computer rund 19.000 Dateien sicher, die verbotene Kinderpornografie beinhalteten. Da der Mann vermutlich mit Gleichgesinnten über das Internet Bilder getauscht hat, sei mit einer Vielzahl weiterer Ermittlungsverfahren zu rechnen, teilte das BKA am heutigen Freitag mit.

Am 10. Januar hatten BKA-Beamte auf "Internet-Streife" den ersten internationalen Fahndungserfolg erzielen können: Ein deutscher Provider hatte im vergangenen Jahr mit dem Suchprogramm PERKEO Kinderporno-Dateien in einer Newsgroup entdeckt. Die Polizisten konnten die Spur bis nach Japan zurückverfolgen. Die japanischen Kollegen nahmen daraufhin einen 34 Jahre alten Kinderporno-Anbieter fest.

Bei der Wiesbadener Polizeibehörde und einer Außenstelle in Meckenheim bei Bonn fahnden seit Anfang 1999 Polizisten mit dem Computer im Internet nach illegalen Darstellungen von Gewalt und Pornografie. Die rund 20 Beamten der "Zentralstelle für anlassunabhängige Recherchen in Datennetzen" gehen dabei vielen Spuren nach: Im vergangenen Jahr wurden bis Ende September allein 881 Verdachtsfälle von Kinderpornografie verfolgt. (Götz Konrad) / ()