Secure Shell: Ärger um das Markenzeichen "SSH"

Tatu Ylönen, Entwickler von Secure Shell, fordert die OpenSSH-Entwickler auf, künftig die Namen "SSH" und "Secure Shell" nicht mehr zu verwenden.

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Von
  • Patrick Brauch

Tatu Ylönen, Entwickler der Sicherheitsoftware Secure Shell (SSH) und Inhaber von SSH Communications, fordert in einer E-Mail an die OpenSSH-Gemeinde die Entwickler auf, den Namen "OpenSSH" zu ändern – es gebe zu viel Verwirrung um die Begriffe "Secure Shell" und "SSH". SSH besteht aus einer ganzen Kombination von Protokollen, die kryptographisch abgesicherte Kommunikation in unsicheren Netzen ermöglichen. Viele Administratoren im Internet setzen SSH beispielsweise ein, um die Web-Server remote administrieren zu können. Gegenüber den kommerziellen Versionen von SSH Communications gewannen freie Varianten wie OpenSSH zunehmend an Popularität.

In der E-Mail an die Mailingliste der OpenSSH-Entwickler beklagt sich Ylönen nun über zunehmende Anfragen von verwirrten Kunden, die OpenSSH für sein Produkt halten. Ylönen besitzt bereits seit 1996 ein Warenzeichen auf den Namen "SSH", hat aber offenbar bislang davon abgesehen, es auch durchzusetzen. "Die Verwirrung wird noch schlimmer durch die Tatsache, dass OpenSSH sich ursprünglich aus meinem Original-SSH-Produkt entwickelt hat und diesem heute noch sehr ähnlich sieht", schreibt Ylönen.

Der Finne betont allerdings ausdrücklich, dass er nichts gegen unabhängige Implementierungen des SSH-Protokolls habe. Er habe nicht vor, Lizenzgebühren von den Entwicklern zu verlangen, wohl aber von jenen, die künftig das SSH-Warenzeichen verwenden möchten. Er wolle nur die Verwendung der Begriffe "SSH" und "Secure Shell" in Produktnamen unterbinden, aber nicht das OpenSSH-Projekt an sich torpedieren.

Es bleibt offen, weshalb sich Ylönen erst nach rund fünf Jahren zum Durchsetzen seines Warenzeichens entscheidet. Aber der zunehmende Erfolg von OpsenSSH in den letzten Jahren dürften zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Jetzt unken böse Zungen schon, dass aufgrund Ylönens Aufforderung weitere seiner Kunden zu OpenSSH wechseln werden und der Kursverfall der Aktie von SSH Communications, die seit Mitte Januar rund die Hälfte ihres Werts verlor, weitergehen wird. (pab)