Rentner leitete Crackerbande

In Moskau wurde ein pensionierter Programmierer festgenommen, der gemeinsam mit Komplizen Kreditkartennummern aus dem Internet gestohlen haben soll.

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Von
  • Florian Rötzer

Die Polizei in Moskau hat eine Gruppe von fünf professionellen Crackern festgenommen. Dazu gehört, wie BBC berichtete, nicht nur ein ehemaliger Polizeibeamter, sondern auch ein pensionierter 65jähriger Programmierer, der die Gruppe anführte.

Die Beschuldigten sollen von Internetcafés aus operiert haben. Bislang haben sie angeblich 300 Kreditkartennummern von Internetnutzern aus dem Westen erbeutet. Damit tätigten sie Scheineinkäufe bei einer von ihnen inszenierten E-Commerce-Firma, die allerdings nichts anderes anzubieten hatte, als wertlose Informationen über Standorte von Sägewerken. Nach Angaben der Polizei wurden von der Gruppe etwa 10000 US-Dollar gestohlen.

"Der Fall zerstört den Mythos", so Dimitri Chepugow, Chef der städtischen Polizei von Moskau, "dass Hacker 14- und 15-jährige Genies seien. Das waren Profis ohne romantische Ideen, die Geld machen wollten." Jetzt kann es passieren, dass der computerkundige Rentner für seine Straftaten zwischen drei und 10 Jahre Gefängnisstrafe erhält.

Der graue Cracker hatte früher in einem Institut als Programmierer gearbeitet und offenbar Programme geschrieben, die viel benutzt wurden, ohne daran etwas zu verdienen. Er musste von seiner Rente leben, die in Russland derzeit nicht zum Leben ausreicht. Der Polizeichef äußerte für die Abwege des Rentners Verständnis: "Man kann ihn verstehen", sagte er, "wenn man sich die Lebensumstände heute anschaut."

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