Linux-Entwickler planen .NET als Open-Source

Die Linux-Firma Ximian will Montag eine Open-Source-Implementierung des Microsoft .NET-Frameworks ankündigen.

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Nach Berichten auf TechWeb und Wired will die Linux-Firma Ximian Montag eine Open-Source-Implementierung des Microsoft .NET-Frameworks ankündigen. Die Entwickler rund um Gnome-Gründer Miguel de Icaza planen, bis Ende des Jahres eine benutzbare Linux-Version fertig zu haben. Zentrale Bausteine des Projekts "Mono" wie der Compiler für die .NET-Programmiersprache C# seien schon zu etwa 30 Prozent fertig. Microsoft will keine Linux-Version von .NET entwickeln, plant aber zumindest eine Beispielimplementierung als "Shared Source".

Die Redmonder propagieren das .NET-Framework als zentrale Schnittstelle zwischen Programmen und Betriebssystem. Es soll langfristig das Windows-API ablösen. Nachdem Microsoft die Spezifikation zur Standardisierung bei der ECMA eingereicht und veröffentlicht hat, können natürlich auch andere Entwickler die dafür notwendige Infrastruktur bereitstellen. Dafür heimsen die Redmonder ungewohntes Lob ein. Open-Source-Aktivist Icaza erklärt: "Microsoft hat es diesmal richtig gemacht. Sie haben eine gute Plattform entworfen und deren Spezifikationen an ein Standardisierungsgremim übergeben." Ob sich Gates&Co darüber wirklich freuen, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich liefen mit einer funktionierenden Linux-Version .NET-Anwendungen auch auf Linux und würden damit das Versprechen der Plattformunabhängigkeit einlösen, dessen Realisierung Microsoft bei Java mit allen Mitteln zu verhindern suchte. (ju)