IntelliJ IDEA 2017.3 bringt Neuerungen für Java EE 8

Die nun als Release Candidate erschienene Version kennt die Klassen von CDI 2.0 und die neu eingeführten asynchronen Events. Außerdem hilft die IDE beim Erstellen von Server-Push-Anwendungen, die mit HTTP/2 möglich sind.

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IntelliJ IDEA 2017.3 bringt Neuerungen für Java EE 8
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Toolhersteller JetBrains hat den ersten Release Candidate der vor allem auf Java-Programmierung ausgerichteten Entwicklungsumgebung IntelliJ IDEA 2017.3 veröffentlicht. Nachdem für die im Juli veröffentlichte Vorversion Java 9 im Fokus stand, bringt das letzte 2017er-Release zahlreiche Neuerungen von Java EE 8 ein. Daneben gibt es einige Neuerungen für Docker und Datenbanken.

Eine der großen Neuerungen der aktuellen Enterprise-Variante von Java ist CDI 2.0 (Context and Dependency Injection). Die Spezifikation war bereits deutlich vor der Freigabe von Java EE 8 fertig und ist neuerdings nicht nur, aber primär auf Enterprise-Java ausgerichtet. Zu den Neuerungen gehören asynchrone Events, und in IntelliJ IDEA 2017.3 können Entwickler direkt zwischen der Zeile, die ein Event auslöst, und dem Observer, der das Event auswertet, navigieren. Die IDE kennt zudem die neuen CDI-2.0-Klassen RequestContextController und InterceptionFactory.

Der Editor kennt die Bezüge bei asynchronen Events von CDI 2.0.

Das ebenfalls im frischen Enterprise-Java enthaltene Servlet 4.0 setzt erstmals auf HTTP/2. Das Protokoll unterstützt damit Server Push, und der Editor von IntelliJ IDEA kennt nun das PushBuilder-Interface unter anderem für Autovervollständigung. Außerdem erkennt die Entwicklungsumgebung, wenn zu einer Disposer-Methode (@Disposes) der passende Producer (@Produces) fehlt.

Auch hinsichtlich der Java-9-Anbindung gibt es einige Verbesserungen. So kann das in IntelliJ 2017.2 eingeführte Moduldiagramm nun die Module nach ihren qualifizierten Namen gruppieren. Für alle Java-Varianten gilt, dass der Editor neuerdings bei überholten (deprecated) Methoden einen passenden Ersatz anbietet, sofern dieser im JavaDoc vorhanden ist.

Für die Anbindung an Docker überprüft die Umgebung nun die Verbindung zu neu erstellten Servern. Die Liste für die Run/Debug Configurations bietet nun die Möglichkeit, direkt ein Dockerfile auszuwählen. Außerdem ist der Menüpunkt Docker in View | Tool Windows aktiviert, wenn das entsprechende Plug-in installiert ist, aber IntelliJ IDEA keine aktiven Docker-Verbindungen kennt. So können Entwickler mit extern verwalteten Dockerfiles arbeiten.

Beim Ausführen von SQL-Dateien über das Project-Fenster fragt die Entwicklungsumgebung nun nicht nur nach der Datenquelle, sondern auch nach dem passenden Schema. Eine fast überfällige Ergänzung ist, dass der Tabellen-Editor numerische Spalten rechtsbündig anzeigt. Datenquellen lassen sich nun gruppieren, und das Kontextmenü für die einzelnen Datenquellen bietet nun die Möglichkeit, direkt zur Konsole zu springen beziehungsweise eine neue zu öffnen. Für spezielle Datenbanken bietet IntelliJ IDEA 2017.3 Support für die Foreign Data Wrappers von PostgreSQL sowie XQuery und XPath von Microsoft SQL Server.

Datenquellen lassen sich in individuelle Gruppen verteilen.

Hinsichtlich Kotlin hat IntelliJ IDEA 2017.3 die Beta der Version 1.2 an Bord. Sobald das fertige Release der Programmiersprache erscheint, dürfte es schnell den Weg in die Entwicklungsumgebung finden, da beide von JetBrains stammen.

Der Release Candidate bringt zudem Bugfixes, unter anderem bezüglich eines spontanen Absturzes des Werkzeugs. Die aktuellsten Neuerungen lassen sich dem IntelliJ-IDEA-Blog und den Release Notes entnehmen. Darüber hinaus listet JetBrains die relevanten Blogbeiträge zu IntelliJ 2017.3 auf, die auch Neuerungen zum Debugger und Spring Boot enthalten. Der Release Candidate ist über das Early Access Program sowohl in der kostenfreien Community-Variante als auch der kommerziellen Ultimate-Version verfügbar. (rme)