Analoges Bildmaterial digitalisieren

Was tun mit antiken Foto-Schätzen im Karton auf dem Speicher? Wir zeigen hier im Detail den Workflow, wie sich alte Planfilme, Glasnegative und Autochrome-Platten perfekt zuhause digitalisieren lassen.

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Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Bojan Radojkovic
Inhaltsverzeichnis

Der Zufallsfund eines staubigen Kartons mit alten Negativplatten ist gar nicht mal so selten. Diese Aufnahmen haben nicht nur eine vielleicht persönliche Bedeutung, sondern sind auch Teil des kulturellen Erbes und verpflichten uns, sie für zukünftige Generationen zu erhalten. Der Zahn der Zeit nagt auch bei optimaler Lagerung. Jahrzehntelang andauernde chemische Prozesse wie Glaspest oder Vinegar-Syndrom zerstören die Bildinformation endgültig, es sei denn man digitalisiert rechtzeitig.

In manchen Fällen ist der Zustand des Fotomaterials durch lange Lagerung schon schlecht. Das sollte Sie nicht entmutigen, die alten Glasplatten beziehungsweise die Negative genauer unter die Lupe zu nehmen. Schauen Sie sich das analoge Material an: Ist das Glas immer noch intakt? Ist die Emulsion des Films unbeschädigt? Welche Informationen befinden sich auf der Box oder auf dem Papierumschlag?

Unternehmen Sie bitte keine Veränderungen an dem Foto, bevor Sie den genauen Wert des Fotos kennen! Jede Veränderung am Foto oder falsche Reinigung würde den Wert der Fotografie gravierend verringern. Im Internet gibt es Fotosammler, die für ein paar Euro eine Fotosammlung abkaufen möchten. Falls Sie bei der Wertschätzung unsicher sind, suchen Sie die notwendige Unterstützung bei einem bekannten Galeristen oder Kurator eines Museums, denn einige kleine Beschädigungen werden erst im Licht einer UV-Lampe oder unter der starken Vergrößerung eines digitalen Mikroskops sichtbar. Im Internet finden Sie viele Tipps, um Negative und Glasplatten zu säubern. Machen Sie immer einen Test an einer Ecke, bevor Sie Ihr Bildmaterial reinigen.