Architekturfotografie: Gebäude kreativ in Szene gesetzt

Zentrales Motiv in der Architekturfotografie ist das Gebäude. Bereits die schieren Dimensionen von Bauwerken unterscheiden die Architekturfotografie grundlegend von anderen Fotografierichtungen.

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Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Adrian Schulz
Inhaltsverzeichnis

Ein Bauwerk bewegt sich nicht, es ist unverrückbar mit seinem Standort verbunden. Daher finden Aufnahmen grundsätzlich vor Ort statt, der Architekturfotograf begibt sich immer zu seinem Motiv und nicht umgekehrt. Er erläuft sich die idealen Blickwinkel und muss sich mit der unmittelbaren Umgebung auseinandersetzen. Damit ist man in der Architekturfotografie automatisch mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, für die wir Ihnen in diesem Artikel Lösungen vorstellen.

Stürzende Linien fallen in der Realität meistens nicht weiter auf, da sie von unserem Gehirn ausgeglichen werden. Anders verhält es sich in einer zweidimensionalen Darstellung. Hier signalisiert unser Gehirn gleich, dass etwas nicht stimmt. Stürzende Linien, die im gemäßigten Winkel aufeinander zulaufen, lassen eine Darstellung oftmals unruhig wirken und stören die Ästhetik der abgebildeten Architektur. Dieser Eindruck kann sich so weit verstärken, dass Gebäude förmlich nach hinten wegzukippen scheinen. Daher wird die Darstellung von stürzenden Linien in der Architekturfotografie vermieden. Kanten, die in der Realität senkrecht sind, sollen auch in der fotografischen Abbildung senkrecht wiedergegeben werden.

Ausrichtungskorrektur - Konzept (2 Bilder)

Aufnahme mit stürzenden Linien

Ein Gebäude ohne stürzende Linien zu fotografieren ist in der Praxis allerdings nicht ganz unproblematisch: Je näher man einem Bauwerk kommt, desto schwerer wird es, stürzende Gebäudekanten zu vermeiden, da die Kamera für eine optimale Bildaufteilung nach oben geschwenkt werden muss. Je größer aber der Schwenk nach oben und je weitwinkliger man fotografiert, desto stärker treten stürzende Linien gerade an den Randbereichen des Bildes auf.