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Wir brauchen Werkzeuge für so ziemlich alle Arbeit, und dennoch bringen diese nicht nur Vorteile. Ein großer Nachteil: Der negative Einfluss auf das Handwerk an sich.

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Von
  • Jens Oliver Meiert

Wir brauchen Werkzeuge für so ziemlich alle Arbeit, und dennoch bringen sie nicht nur Vorteile. Ein großer Nachteil: Der negative Einfluss auf das Handwerk an sich.

Es gibt viele Werkzeuge, angefangen mit kleinen Skripten, die das Entwicklerleben leichter machen. Wir wollen Werkzeuge, die das Leben leichter machen. Schneller. Effektiver. Hochwertiger. Und idealerweise automatisiert.

Aber: Ist dieser Fall so klar, wie er erst anmutet?

  • Lernt ein Entwickler, dem seine Software automatisch alles nach unternehmensweiten Code-Richtlinien umformatiert, konsistent zu coden?
  • Lernt ein Entwickler, der alles über Content-Management-Systeme oder Static-Site-Generatoren macht, vernünftig zu warten?
  • Lernt ein Entwickler, der sich nur auf Qualitätssicherungssysteme verlässt – ob schnöden Validierer oder ausgefeilten Linter –, hohe Qualität abzuliefern?

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, und wir haben es mit einem Spannungsfeld zu tun, in dem leichter und schneller und effektiver nicht unbedingt besser heißen und in dem wir immer noch abwägen wollen. Abwägen um des Handwerks und der Qualität wegen – und Abwägen der Abhängigkeit wegen.

In ein paar Jahren werden wir buchstäblich fragen, ob der Fahrer eines selbstfahrenden Autos noch ein Autofahrer ist. Nun, werden wir mit immer besseren Werkzeugen Ähnliches auch über Entwickler sagen? Sind wir noch Entwickler, die unser Handwerk verstehen und meistern, wenn wir all dieses Handwerk halb- oder vollautomatisiert über Werkzeuge ausüben? Und wenn nicht – ist es von Bedeutung? ()