Themenmolekül: Neues von Zehn hoch

Glasers gesammelte Linkwolke aus der Welt der Wissenschaft und Technologie. Diesmal unter anderem mit Lichtern der Großstadt, der US-Behörde für Lichtverschmutzung sowie einer Suchhilfe für Naturfreunde.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Peter Glaser

Auf meinen Expeditionen durch das Netz finde ich immer wieder bemerkenswerte Informations-Atome, die sich im Lauf der Zeit zu Themenmolekülen verbinden. Gelegentlich möchte ich an dieser Stelle solche Link-Gravitationswolken aus der Welt der fröhlichen Wissenschaft und Technologie vorlegen.

Städte in der Nacht: Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS nehmen jedes Jahr Hunderte von Nachtaufnahmen von Städten auf der ganzen Welt auf. Cities at Night ist ein Citizen Science-Projekt", das mit Hilfe von nächtlichen Farbfotografien, die von Astronauten an Bord der ISS aufgenommen wurden, nachts eine Karte der Erde erstellen soll. Wie das Projektteam erklärt, ist menschliche Expertise beim Klassifizieren und Georeferenzieren dieser Fotos effektiver als ein Algorithmus. Im Kartenbereich der Website kann man das Projektteam über eine Reihe von Links bei diesen Prozessen unterstützen. Außerdem enthält der Abschnitt Fotos, die bereits von früheren Benutzern klassifiziert und georeferenziert wurden und die über eine Reihe von Karten organisiert sind. Das Projekt Cities at Night soll Informationen über die Lichtverschmutzung sammeln. Ein Thema, über das man mehr via Lichtverschmutzung und Forschung erfahren können.

Von der International Dark Sky Association (IDA), der zuständigen US-Behörde für Lichtverschmutzung, kommt diese Sammlung von Ressourcen, die hauptsächlich für Kinder in Grund- und Mittelschulen bestimmt sind. Sie umfassen Materialien, die von der IDA entworfen wurden, sowie Materialien, die von der National Optical Astronomy Observatory erstellt wurden, welche wiederum für den Betrieb von bodengebundenen Sternwarten im optischen und Nahinfrarotbereich für die nächtliche Astronomie zuständig ist. Die Materialien umfassen weiters Wortsuchen, Kreuzworträtsel, Lesungen und praktische Aktivitäten, die sich mit den Folgen von Lichtverschmutzung befassen. Für Pädagogen enthält die Sammlung auch einen PowerPoint-Plan, der dieses Problem anspricht.

Alles, was ich über Mitochondrien weiß.

Powers of Ten: Census Edition ist ein Datenvisualisierungsprojekt von Jia Zhang, das es Nutzern ermöglicht, US-Zensusdaten auf eine neue Art und Weise zu erkunden. Das Projekt wurde von den beiden legendären Powers of Ten-Filmen von Ray und Charles Eames inspiriert, die 1968 veröffentlicht wurden – die "Sketch"-Version und die letzte Version von 1977. Der Eames-Film zeigt ein picknickendes Paar in Chicago. Die Kamera zoomt dann heraus und stellt das Paar alle zehn Sekunden zehnmal weiter entfernt dar, um schließlich Satellitenbilder der Erde und am Ende ein Raumdiagramm zu zeigen. Auf ähnliche Weise ermöglicht es die Visualisierung von Zhang, Bevölkerungsstatistiken und demographische Daten eines zunehmend größeren Teils der Vereinigten Staaten zu erkunden. Die Karte beginnt in einer einzelnen Nachbarschaft oder Zensusblockgruppe. Von hier aus sieht man einen ganzen Zensus und anschließend eine Volkszählung. Wenn diese größeren geografischen Gebiete präsentiert werden, werden die Bevölkerungszahlen auf dem Bildschirm aktualisiert und neue demographische Statistiken eingeführt. Nach jedem Reload werden verschiedene Startplätze angezeigt. Wer mehr darüber erfahren möchte, wie Zhang diese Karte erstellt hat, kann sich den Menüpunkt About ansehen.

Eine Superheldenpostkarte über wissenschaftliche Zusammenarbeit.

Seek ist eine Smartphone-App, die der Erkundung der Natur entgegenkommen und sie bereichern möchte. Die App verwendet Bilderkennung, um Pflanzen und Tiere auf Fotos zu identifizieren, und bietet einen zusätzlichen Kontext für Menschen, die bereits dabei sind, die Natur um sie herum auszukundschaften. Seek hat auch einen Schnitzeljagd-Modus, in dem Listen von häufig aufgezeichneten Arten in der Nähe des Benutzers präsentiert werden. Wenn ein Nutzer Arten auf dieser Liste findet und fotografiert, gibt's ein Abzeichen sowie Informationen über die gesuchten Arten. Die Macher der App empfehlen sie " für Familien, die mehr Zeit gemeinsam mit der Natur verbringen möchten". Seek gibt es derzeit nur für iOS, aber eine Android-Version ist in Entwicklung.

Jeder Rechner kann bis zehn zählen. Der hier kann dich erstmal KO schlagen.

(bsc)