DIY: Druck auf Leinwand

Fotos auf Leinwand sind beeindruckend und liegen im Trend. Experte Bojan Radojkovic erklärt die besten Tipps und Kniffe für den Workflow vom optimierten Druck bis zum finalen Print an der Wand.

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Lesezeit: 26 Min.
Von
  • Bojan Radojkovic
Inhaltsverzeichnis

Seit 1826, dem Jahr als der Franzose Joseph Nicéphore Niépce die erste Fotografie der Welt veröffentlichte, wurden sehr unterschiedliche Materalien für Abbildungen von Fotos verwendet. Auf Metallplatten, Glas, Stein, Kunststoff oder in den meisten Fällen auf Papier können Fotos reproduziert oder aufgetragen werden. Fotos auf Leinwand zu reproduzieren, war damals noch kein Thema. Anders in der Malerei, wo Leinwände schon jahrhundertelang mit Ölfarben bemalt werden. In der Kunstgeschichte finden sich einige Beispiele, bei denen Maler ihre Bilder erst viel später nach der Erstellung auf einen Spannrahmen befestigt haben. Ungespannte Leinwandbilder, die zusammengerollt wurden, konnten besser transportiert werden und waren auch preiswerter als Bilder auf Holzplatten.

Fotografen haben Leinwände beziehungsweise Canvas erst mit dem Digitaldruck für sich entdeckt. Mit den aktuellen Pigmentdruckern (Tintenstrahldruckern) kann man auch zu Hause Motive auf Leinwände drucken. Viele künstlerisch arbeitende Fotografen nutzen Keilrahmen, um großformatige Leinwände zu bespannen. Leinwand-Prints sind gefragt – beispielsweise für öffentliche Räume wie Krankenhäuser, Schulen oder Hotels. Dort darf man aus Sicherheitsgründen keine mit dem normalen Floatglas gerahmte Fotos ausstellen. Fotos auf Canvas bieten sich als eine pflegeleichte und vergleichsweise kostengünstige Alternative an.

Dank moderner Maschinen sind wir heute in der Lage, Fotos auf Leinwand zu produzieren. Kleinere Formate in eigener Regie und sehr große Formate bei diversen Dienstleistern – mit unterschiedlichen Drucktechniken. Einige Künstler kritisieren, Prints auf Canvas wären "Kopien von gemalten Bildern". Auf der anderen Seite gibt es aber auch Fotografen, die die Vorteile sehen und betonen, dass Fotos auf Leinwand durch die Struktur und die Tiefe des Materials intensiver auf den Betrachter wirken als Fotos auf Papier.