Event-Tipp: Großes Fotofestival in Berlin

Der "European Month of Photography" ist mit einer Vielzahl an Ausstellungen eins der vielseitigsten Fotofestivals in Deutschland.

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Andrej Pirrwitz: Zeigerlosigkeit

(Bild: Andrej Pirrwitz: Zeigerlosigkeit, 2017, Copyright Andrej Pirrwitz)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ilona Krause

Der European Month of Photography, kurz "EMOP Berlin", bietet vom 28. September bis 31. Oktober ein umfangreiches Ausstellungsprogramm und rund 300 Events in Museen, Kultureinrichtungen, Galerien, Botschaften und Fotoschulen. Auf ein übergeordnetes Thema haben die Organisatoren verzichtet: „Dabei ist Berlin mit seiner jüngsten Vergangenheit als Bildmotiv ebenso Thema wie amerikanische Kleinstädte. Vielfach bleibt man mehr im Privaten, häufig innerhalb der Stadtgrenzen Berlins, sei es mit Architekturaufnahmen oder historischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Herausragend sind Porträtaufnahmen mit großer Strahlkraft: unterschiedliche Zeiten, unterschiedliche Milieus, unterschiedliche Kontinente, teils als Street Photography, teils als historische Milieustudien. Nimmt man alles zusammen, so spiegelt sich in den Porträts der Weltstadtcharakter Berlins wider." Freuen können sich die Besucher unter anderem auf Freiluftpräsentationen, große Museums-Shows, Einzel- und Gruppenausstellungen und Beiträge internationaler Kultureinrichtungen.

Die Ausstellung von Andrej Pirrwitz im Projektraum der Alten Feuerwache gibt dem Besucher beispielsweise Gelegenheit, auf Spurensuche zu gehen. Spuren zu legen, hat sich der Fotokünstler zum Programm gemacht. Bevor sich der gebürtige Dresdner an seine Arbeit macht, nimmt er Veränderungen im Raum vor. Er arrangiert das Vorgefundene und greift so künstlerisch in die Realität ein.

European Month of Photography Berlin (9 Bilder)

Ricardo de Vicq: Photo Synthese

Es ist die schöne und komplexe Geometrie der Natur, die für Ricardo de Vicq Anlass ist, seine regelmäßigen Beobachtungen der brasilianischen Flora fotografisch zu dokumentieren. Seine Bilder zeigen einheimische Pflanzen wie auch jene, die von Reisenden in der Kolonialzeit von anderen Ländern und Kontinenten mitgebracht wurden. Zu sehen ist die Ausstellung vom 17.09. bis 02.10.2018 (Vernissage 17.09.2018 19:00 Uhr) in der Brasilianischen Botschaft (Wallstraße 57, 10179 Berlin - Mitte). (Bild: Ricardo de Vicq: Embaúba, aus der Serie Photo Synthese, 2008, Copyright: Ricardo de Vicq)


Zu den Höhepunkten zählen die EMOP-Eröffnungstage vom 28. bis 30. September (Eröffnungsveranstaltung: Freitag, den 28. September, um 19 Uhr im C/O Berlin). Ohne "Licht und Zeit" wären Fotografien nicht möglich. So erklärt sich auch der ursprüngliche Sinn des Wortes "fotografieren". Als zentrales Thema steht es im Mittelpunkt der Vorträge und Gesprächsrunden mit Fotografen, Kuratoren, Medienexperten und Journalisten der EMOP Opening Days. Der Auftakt des Festivals wird begleitet von Performances, Musikacts und Workshops für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Insgesamt bietet das Rahmenprogramm vom EMOP Berlin fünf Wochen lang Talks, Künstlergespräche, Führungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Filme, Workshops, eine Lange Nacht der Fotografie, Preisverleihung, Buchpräsentationen und Jazzmusik.

Auf Initiative der Stadt Paris entstand im Jahr 2003 die Idee, ein europäisches Netzwerk von Fotofestivals zu schaffen. Einige Metropolen machten mit: Athen, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Luxemburg, Wien und Berlin. Sie veranstalten Fotoevents, die die internationale Fotoszene stärken, den Erfahrungsaustausch intensivieren und junge Künstler fördern sollen. Die Kulturprojekte Berlin GmbH organisiert gemeinsam mit den teilnehmenden Institutionen das alle zwei Jahre stattfindende Event in Berlin. In diesem Jahr läuft das EMOP Berlin zum achten Mal. (ilk)