Bewusst ohne Autofokus: So stellen Sie richtig manuell scharf

Präziser: Manuelles Fokussieren gibt Ihnen die volle Kontrolle über ihr Motiv. Welche Techniken Sie dabei unterstützen, zeigt Autor Bernd Kieckhöfel.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
Lesezeit: 23 Min.
Von
  • Bernd Kieckhöfel
Inhaltsverzeichnis

Autofokussysteme werden immer besser und schneller. Was spricht da noch für ein rein manuelles Objektiv? Freiheit!

Nicht alle Autofokuspunkte einer Spiegelreflexkamera sind gleich empfindlich und treffsicher. Häufig decken sie außerdem nicht jede gewünschte Stelle im Bild ab. Dann kann man die Kamera zum nächstbesten Fokuspunkt schwenken, diesen fixieren und mit halb gedrücktem Auslöser zurückschwenken, bis der Bildausschnitt wieder passt. Die Methode ist altbewährt, aber umständlich. Mit lichtstarken Objektiven bei Offenblende und geringem Abstand zum Motiv reicht die Schärfentiefe dennoch nicht immer aus, den tatsächlich anvisierten Punkt scharf abzubilden. Spiegellose Kameras geben sich in dieser Hinsicht weniger wählerisch. Ihre Autofokuspunkte decken ein deutlich größeres Bildfeld ab und erlauben dem Fotografen sogar, die Größe des Messbereichs zu bestimmen. Wählt man ihn zu groß, schießt die Kamera bisweilen über das anvisierte Ziel hinaus und liefert stattdessen einen gestochen scharfen Hintergrund.

Wer seine Bilder über geschickt gesetzte Schärfe gestalten möchte, muss also trotz Autofokus Hand anlegen und mitdenken. Und ist damit nicht mehr weit davon entfernt, ganz manuell zu fokussieren. Schärfepunkte wählen Sie dann völlig frei. Auf umständliche Schwenktechniken können Sie verzichten.