DIY - Kamera-Equipment im Eigenbau: Linearführung für Makro-Panoramen

Fliesenschneider sei Dank: Für Panoramaaufnahmen im Makrobereich eignen sich herkömmliche Einstellschlitten nicht. Wir liefern eine maßgeschneiderte Lösung.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Cyrill Harnischmacher
Inhaltsverzeichnis

Für Panoramaaufnahmen im Makrobereich eignet sich ein klassischer Panoramateller nur bedingt: Durch die recht enge Drehung der Kamera geraten bildwichtige Details leicht aus dem Fokusbereich. Eine praktikablere Lösung besteht darin, die Kamera in einer Linie zu verschieben. Der Haken: Ein normaler Einstellschlitten aus dem Fotozubehörhandel hat nur einen Verstellweg von etwa 110 bis 140 Millimeter. Für die meisten Panoramaprojekte ist das deutlich zu wenig. Abhilfe schafft eine selbst gebaute Linearführung.

Zeit-, Geld-, Material-Bedarf im Überblick

Als Basis dafür dient ein handelsüblicher Fliesenschneider. Solche Geräte gibt es jedem Baumarkt zu kaufen, möglicherweise fristet sogar ein seit der letzten Renovierung ungenutztes Exemplar sein Dasein im heimischen Keller. Die von uns genutzte Ausführung hat einen Verstellweg von 40 Zentimetern, erhältlich sind aber auch Varianten mit 60 oder sogar 80 Zentimetern. Allen gemein: Über zwei Metallstangen wird ein Schlitten aus Aluminium exakt gerade geführt. Genau diese Funktion brauchen wir für unser Vorhaben.

Zusammen mit einem Einstellschlitten und einem Kugelkopf entsteht aus dem Fliesenschneider eine Linearführung mit besonders langem Verstellweg. Mit ihr kann man Panoramaaufnahmen von enormer Größe erstellen. Geht man, wie in unserem Beispiel, von einem Verstellweg von 360 Millimetern aus, kann man bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 per Stitching die 16-fache Foto-Breite einer einzelnen Aufnahme mit APS-C-Sensor erzielen. Das wären bei einer 12-Megapixel-Kamera immerhin mehr als 68.000 Pixel.