Erderwärmung senkt Arbeitsleistung

US-Forscher haben untersucht, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Produktivität haben könnte.

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Erderwärmung senkt Arbeitsleistung

(Bild: "Willie and dog" / Darron Birgenheier / cc-by-sa-2.0)

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Wenn sich die Temperatur wie von Klimaforschern befürchtet in den kommenden Jahrzehnten erhöht, könnte dies drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Davon geht zumindest das National Climate Assessment (NCA) des US Global Change Research Program aus, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Klimawandel kontra Produktivität").

Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika könnten die damit einhergehenden Verluste bis zum Jahr 2090 fast 221 Milliarden US-Dollar jährlich betragen. Damit wäre dies die größte Kategorie möglicher ökonomischer Schäden durch die Klimaveränderung.

Je stärker die Temperatur steigt, desto langsamer werden übliche Arbeiten verrichtet und auch die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt. Besonders dramatisch wird dieser Produktivitätsrückgang bei einer Umgebungswärme von 28 Grad Celsius, so Reed Walker, Wirtschaftswissenschaftler an der University of California in Berkeley, der sich auf Klimathemen spezialisiert hat.

Die neue Untersuchung betrachtet erstmals das Potenzial verlorener Produktivität auf die gesamte US-Wirtschaft bezogen und für die kommenden Jahrzehnte, wie Brian O'Neill, Forschungsdirektor des Pardee Center for International Futures an der University of Denver erläutert, der Co-Autor der Studie ist.

Höhere Temperaturen sorgen demnach dafür, dass Arbeitnehmer Arbeitszeiten, Arbeitsort, Arbeitsgeschwindigkeit und Arbeitsart verändern, um diese zu kompensieren. All das führt zu weniger Produktivität und Bezahlung. Der Effekt ist besonders stark im Bereich manueller Tätigkeiten im Freien festzustellen – und hier sind insbesondere Landwirtschaft und Bauwesen betroffen. Aber selbst Menschen in mit Klimaanlage ausgestatteten Fabriken und Büros leiden, wie Ökonom Walker sagt.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)