Report: Unternehmen gewöhnen sich an die Cloud

Firmen lassen sich laut einer Cloud-Foundry-Umfrage auf dem Weg in die Cloud eher von technologischen als betriebswirtschaftlichen Faktoren leiten.

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Report: Unternehmen gewöhnen sich an die Cloud

(Bild: Pixabay)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Die Unterstützer einer digitalen Transformation in den Unternehmen setzen sich immer stärker durch. Im Zuge dieser strategischen Neuausrichtung verlagern Firmen zunehmend IT-Ressourcen in die Cloud, wie die aktuelle Ausgabe des Reports der Cloud Foundry Foundation 2018 zeigt. Die Phase der Evaluierung sei abgeschlossen, nun gehe es an die Implementierung einer konkreten Cloud-Strategie – einschließlich der Wahl geeigneter Cloud Provider.

Über die Hälfte der von ClearPath Strategies im Auftrag der Cloud Foundry Foundation im September 2018 befragten IT-Entscheidungsträger aus 11 Ländern hat angegeben, dass bereits 60 Prozent oder mehr der eigenen Anwendungsentwicklung in der Cloud erfolgt. Das sind 13 Prozent mehr als in der Vorjahresumfrage. Parallel dazu hat die Nutzung von Public Clouds um 17 Prozent zugenommen, die von Private Clouds um sechs Prozent.

Unter den Vorreitern der Firmen finden sich nicht nur jene, die sich der Entwicklung neuer Cloud-nativer Anwendungen verschrieben haben, auch die Verlagerung von Legacy-Applikationen in die Cloud spielt eine zunehmend größere Rolle. Während sich nur gut ein Viertel schon auf Cloud Native fokussiert, arbeiten 30 bis 40 Prozent der befragten Unternehmen an der Anpassung bestehender Anwendungen für den Cloud-Einsatz. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Integration des Toolings und der Legacy-Anwendungen an die Plattformen der Cloud-Provider. Die befragten IT-Entscheidungsträger geben sich zunehmend experimentierfreudiger bei Evaluierung von IaaS- und PaaS-Technologien (16 % mehr als 2017).

Neben Cloud-nativen Apps spielt auch die Migration von Legacy-Anwendungen in die Cloud eine wichtige Rolle.

(Bild: Cloud Foundry Foundation)

Die entscheidende Triebfeder dahinter sind aber nicht länger rein betriebswirtschaftliche Gründe wie Kostensenkung und Effizienzsteigerung, sondern der Wille, einen Kulturwandel in Richtung agile Entwicklung und Continuous Deployment zu vollziehen. Noch 2015 stuften 51 Prozent der im Rahmen des Reports befragten IT-Verantwortlichen die Senkung operativer Kosten als den wichtigsten Faktor ein. Inzwischen sind nur noch 43 Prozent davon überzeugt, die Mehrheit von 57 Prozent misst Agile Development und Continuous Deployment die höhere Priorität zu. Darüber hinaus halten 44 Prozent der Befragten nicht länger die Technologie, sondern den erforderlichen Kulturwandel für die größte Herausforderung auf dem Weg zu einer höheren Produktivität in der Anwendungsentwicklung.

Die Autoren des Reports machen vor allem die zunehmende Vertrautheit der Unternehmen mit Cloud-Technologien für diesen strategischen Wandel verantwortlich. Denn einerseits geben sich die Befragten sicherer im Umgang mit Begriffen wie PaaS und Container – drei Viertel beziehungsweise gut die Hälfte sind mittlerweile überzeugt, einem Kollegen genau erklären zu können, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Andererseits hat auch die Nutzungsrate dieser Technologien in den Unternehmen deutlich zugenommen. Gut 44 Prozent arbeiten aktiv mit PaaS – Test- und Evaluierungsprojekte eingeschlossen, steigt der Anteil sogar auf 83 Prozent. Ähnlich gestaltet sich das Verhältnis bei der Container-Nutzung. Nur noch 13 Prozent der Befragten verzichten gänzlich auf Container. (map)