USA: Erpresser drohen massenhaft mit Bomben und verlangen Bitcoin

Überall in den USA gehen seit Donnerstag E-Mails ein, in denen Erpresser Bitcoin fordern, da sonst eine Bombe gezündet werde. Glaubhaft sind sie wohl nicht.

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USA: Erpresser drohen massenhaft mit Bomben und verlangen Bitcoin

(Bild: photogeider)

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Massenhaft eingegangene Erpresser-E-Mails mit Bombendrohungen und der Aufforderung zu einer Zahlung von Schutzgeld in Bitcoins haben in den USA bei verschiedenen Institutionen im ganzen Land für Vorsichtsmaßnahmen gesorgt.

Vielerorts haben die Polizeibehörden darauf hingewiesen, dass es sich um eine landesweite Angelegenheit handelt. Die Polizei von Washington DC erklärte, die Drohungen würden derzeit als nicht glaubwürdig eingestuft. Auch die US-Bundespolizei ist gewarnt und fordert die Öffentlichkeit auf, "verdächtige Handlungen" direkt zu melden.

Aus Screenshots der Erpressungs-Mails geht hervor, dass darin von einer Bombe die Rede ist, die viele Menschen verletzen könne. Wenn die Polizei informiert werde oder eine Panik ausbreche, werde sie von einem Kontakt vor Ort gezündet. Nur wenn 20.000 US-Dollar in Bitcoin an eine bestimmte Adresse überwiesen würden, werde die Bombe nicht gezündet. Die Adressen sind nicht identisch, aber auf zwei verschiedenen ist bislang kein Geld eingegangen. Die Texte ähneln sich stark, sind aber nicht identisch. Möglicherweise, um den überzeugendsten herauszufinden, mutmaßt Ars Technica.

Die Bombendrohungen haben teilweise zur Schließung von Schulen, Krankenhäusern und Unternehmen geführt – ein Gemeindezentrum in San Francisco wurde evakuiert. Dort berichten Sicherheitsbehörden aber auch, dass es Bombendrohungen so gut wie täglich gebe. Die aktuellen Drohungen entbehrten jeder Grundlage, ungewöhnlich sei jedoch das Ausmaß. Auch in Kanada seien derartige Drohunge eingegangen. Bislang ist kein Fall bekannt, in dem bei anschließenden Untersuchungen tatsächlich eine Bombe gefunden wurde.

Technisch erinnert die Angelegenheit an perfide Erpressungs-Mails, die seit Monaten auch hierzulande empfangen werden. Darin wird behauptet, die Empfänger seien mittels eines Trojaner per Webcam während des Konsums von pornografischen Videos gefilmt worden. Nur nach einer Geldzahlung werde das Material nicht veröffentlicht.

Wie damals ist offenbar auch im aktuellen Fall davon auszugehen, dass es sich um eine leere Drohung handelt, mit der ganz ohne Malware Geld erpresst werden soll. Die Bomben-Erpresser setzen nun aber offenbar darauf, dass die Empfänger die Mails angesichts des Restrisikos nicht einfach ignorieren können. Sie versichern noch, dass sie keine Terroristen seien, werden aber nun das Ziel intensiver Ermittlungen sein.

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(mho)