Blockchain statt Anwalt: Smart Contracts sollen juristische Vorgänge automatisieren

Online-Dienste helfen bei rechtssicheren Verträgen – und setzen verstärkt auf die Blockchain.

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Smart Contracts sollen juristische Vorgänge automatisieren

(Bild: MS. TECH)

Lesezeit: 2 Min.

In Verträgen steht zumeist, was Partei A zu tun und was Partei B dafür zu zahlen hat. Dies ließe sich doch auch per Blockchain automatisieren, sagen mehrere große US-Rechtsdienstleister. Die Internet-Anbieter Rocket Lawyer und LegalZoom arbeiten daher daran, Kryptotechnik in Form von Smart Contracts in ihr Angebot aufzunehmen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Blockchain statt Anwalt").

Der Rocket-Lawyer-Dienst erlaubt es Nutzern, Verträge zu erstellen und zu unterschreiben, doch das, was laut dem Vertrag rechtlich zu tun ist, wird zumeist offline verwaltet. Beispielsweise erklärt sich ein Unternehmen bereit, einem freien Mitarbeiter eine Summe X für einen spezifischen Job oder die Ablieferung einer bestimmten Arbeit zu einer bestimmten Zeit zu bezahlen. Ein Smart Contract würde diesen Teil der Vertrages, die Leistungserbringung, vereinfachen, sagt Moore. Wenn das funktioniert, wäre es ein mächtiges Werkzeug für Vertragsarbeiter, Kleinunternehmer und andere, die es manchmal schwer haben, Arbeitgeber dazu zu bringen, rechtzeitig zu bezahlen oder ihren sonstigen vertraglichen Pflichten zu folgen.

Rocket Lawyer nennt bislang keine technischen Details, eine private Beta für ein Programm namens Rocket Wallet ist aber bereits gestartet. Das ist laut der Firma eine Plattform für die "Ausführung und die Bezahlung rechtlich bindender Verträge, basierend auf der Ethereum-Blockchain". Damit das technisch funktioniert, arbeitet Rocket Lawyer mit einem Blockchain-Start-up namens OpenLaw und einer auf Ethereum spezialisierten Investmentfirma namens ConsenSys zusammen. Das fertige Produkt soll bis Ende des Jahres bereitstehen.

Unterdessen arbeitet LegalZoom, der größte Wettbewerber von Rocket Lawyer, an einer eigenen Smart-Contract-Technik in Zusammenarbeit mit einem Start-up namens Clause. Eine weitere Neugründung namens Monax testet derzeit ein privates Blockchain-Netzwerk, das sich auf Unternehmer und Freelancer im kreativen Bereich konzentriert.

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(bsc)