Webframework: Erste Beta von Rails 6.0 erschienen

Das neue Release umfasst die zwei neuen Frameworks Action Mailbox und Action Text sowie die Unterstützung mehrerer Datenbanken und paralleler Tests.

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Webframework: Erste Beta von Rails 6.0 erschienen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Das Ruby-Webframework Rails soll Ende April in Version 6.0 erscheinen. Nun haben die Entwickler eine erste Beta veröffentlicht. Sie legen den Fokus beim neuen Release auf die zwei neuen Frameworks Action Mailbox und Action Text sowie die Unterstützung mehrerer Datenbanken und paralleler Tests.

Action Mailbox leitet eingehende E-Mails zur Verarbeitung an steuerungsähnliche Postfächer weiter. Es wird mit Eingängen für Amazon SES, Mailgun, Mandrill, Postmark und SendGrid ausgeliefert. Anwender können eingehende E-Mails auch direkt über die integrierten Exim-, Postfix- und Qmail-Eingänge verarbeiten.

Action Text umfasst Rich-Text-Inhalte und Editor-Funktionen. Es enthält den von Basecamp entwickelten Trix-Editor, mit dem sich Dinge wie Formatierung, das Setzen von Links und Zitaten sowie das Einbauen von Listen, Bildern und Galerien umsetzen lassen. Der vom Editor generierte Rich-Text-Inhalt wird in einem eigenen RichText-Modell gespeichert, das mit jedem Active-Record-Modell in einer Anwendung verknüpft ist. Alle eingebetteten Bilder (oder andere Anhänge) werden automatisch über Active Storage gespeichert und mit dem mitgelieferten RichText-Modell verknüpft.

Die neue Unterstützung für mehrere Datenbanken bedeutet, dass sich eine Anwendung gleichzeitig mit mehreren Datenbanken verbinden kann. Anwendungsszenarien sind zum Beispiel, dass man bestimmte Datensätze zur Skalierung oder Isolierung in eigene Datenbanken segmentieren oder dass man aus Performancegründen das Lesen beziehungsweise Schreiben mit Datenbank-Replikas aufteilen möchte.

Mit der Unterstützung für parallele Tests können Entwickler alle Kerne eines Computers nutzen, um große Testsuiten schneller ausführen zu können. Jeder Testing Worker erhält hierfür seine eigene Datenbank und läuft in seinem eigenen Thread.

Webpacker ist nun der Standard-Script-Bundler für Rails. Die bisherige Asset-Pipeline mit Sprockets for CSS und statische Assets lässt sich jedoch weiterhin nutzen. Beide Ansätze integrieren sich wohl gut und bieten so den offenbar besten Kompromiss aus zeitgemäßen JavaScript-Funktionen und dem bisherigen traditionellen, jedoch auch pragmatischen Ansatz. Als kleinere Änderungen werden bessere Action-Cable-Tests, das in ES6 neu geschriebene Action Cable JavaScript und der Schutz vor DNS-Rebinding-Angriffen ausgemacht. Außerdem setzt die neue Rails-Version nun Ruby 2.5 voraus. Aktuell ist hier das Ende 2018 erschienene Ruby 2.6.

Weitere Informationen zum Beta-Release plus Verlinkungen zu den wichtigsten Neuerungen finden sich in der Blog-Ankündigung. Den weiteren Zeitplan bis zum fertigen Release entnimmt man einem Blog-Beitrag aus Dezember 2018. (ane)