Upcycling: Neue Aufgaben für alte Smartphones

Im Maker-Labor lassen sich viele ehemalige High-Performance-Smartphones noch sinnvoll einsetzen. Wir stellen Anwendungen vor, die jeder Maker nutzen kann.

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Upcycling: Neue Aufgaben für alte Smartphones
Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld
Inhaltsverzeichnis

Im Prinzip sind Smartphones tragbare Minicomputer, die teils sogar besser ausgestattet sind als so mancher Laptop. Neben einem Display, Vierkern-Prozessor, Speicher, Akku, Kamera, Mikrofon, Lautsprecher, USB, WLAN und Bluetooth enthalten sie zusätzlich Module für Mobilfunk (3G/LTE), GPS und Glonass, NFC sowie Sensoren für Drehwinkel (3-Achs-Gyroskop), Beschleunigung (3-Achs-Accelerometer), Magnetfeld (3-Achs-Magnetometer), Helligkeit, Temperatur und manchmal Luftdruck (Barometer). Damit sind Smartphones prädestiniert für mobile Datenerfassung, Robotersteuerungen, Kameraüberwachung, Bedienfelder, grafische Anzeigen, stationäre oder mobile Mini-Server, Access Points und vieles mehr.

Leider lassen sich diese Funktionen nur sehr schwer für ganz individuelle Zwecke einsetzen. Apples Ökosystem iOS ist so geschlossen, dass man nur als registrierter Entwickler eigene Programme in den Store stellen kann, um sie auf iPhones und iPads installieren zu können. Android ist da wesentlich offener und erlaubt es, eigene Apps ohne Umwege direkt auf Geräten zu installieren – sofern man dem explizit zustimmt ("aus fremden Quellen installieren"). Dennoch hat die Sache für den Durchschnitts-Maker einen Riesen-Haken: Die Programmierung von Android ist nicht wirklich einsteigerfreundlich und selbst eine einfache „Hello World“-App erfordert schon einiges an Initialisierungsaufrufen, Funktionen für Intents, Activities und so weiter.

Kurzinfo

Darum geht’s

  • Smartphones & Tablets weiterverwenden
  • Schnittstellen nutzen
  • Android selbst programmieren

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Wer bislang nur für Arduino programmiert hat, wird mit den Android-Standardprogrammiersprachen Java oder Kotlin und der Software Android Studio so seine Probleme haben und vollständig umdenken müssen. Obwohl die meisten modernen Maker-Boards wie der Raspberry Pi 3B+, die Odroid-SBCs oder Orange-Pis eigentlich Smartphone-Technik nutzen, gibt es kaum Rückportierung der Linux-Distributionen, um Android etwa auf einem Samsung Galaxy S7 durch ein Ubuntu oder Debian vollständig ersetzen zu können. Immerhin kann man fast vollwertige Linux-Derivate als App nachinstallieren, die durch eine auf Android aufgesetzte Kompatibilitätsschicht die meiste Hardware des Geräts nutzen können – dazu später mehr.

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