Ubuntu Linux: Neue Hardware-Unterstützung für Langzeit-Version 18.04 LTS

Canonical hat Version 18.04.2 des Langzeit-Ubuntu veröffentlicht. Die von Mark Shuttleworth angekündigten zehn Jahre Support gibt es nur für zahlende Kunden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 181 Kommentare lesen
Ubuntu 18.04 LTS

Canonical hat mit Ubuntu 18.04.2 LTS das neueste Point-Release von Ubuntu veröffentlicht.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni
Inhaltsverzeichnis

Hauptsponsor Canonical hat am vergangenen Freitag eine neue Version der Langzeit-Distribution Ubuntu 18.04 LTS (Long Term Support) veröffentlicht. Diese fasst alle bisherigen Updates zusammen und bietet optional Unterstützung für neuere Hardware, wie etwa den Raspberry Pi 3. Für diesen Einplatinenrechner gibt es auch spezielle vorbereitete Ubuntu-Server Installations-Abbilder (target images).

Neben Fehlerkorrekturen und Sicherheitsupdates wurden zahlreichen Paketen aktualisiert. Beispielsweise haben die Entwickler Firefox in Version 65 und Thunderbird in Version 60.4 in Ubuntu 18.04.2 integriert. Die Aktualisierung umfasst auch die Ubuntu-Varianten Kubuntu oder Lubuntu. Die Veröffentlichung von 18.04.2 war aufgrund eines Boot-Problems um eine Woche verschoben worden. Ein Update ist dringend geboten, da erst kürzlich eine schwere Lücke in der Paketverwaltung Snap behoben wurde.

Die bessere Unterstützung für neuere Geräte nennt Canonical Hardware-Enablement-Stacks (HWE) und portiert dazu den Kernel und die Grafikkomponenten (X.Org und Mesa) des aktuellen Ubuntu (in diesem Fall Ubuntu 18.10) für die jeweilige Langzeitversion zurück. Somit funktionieren unter anderem neuere Grafikchips von AMD und Broadcom und unter Ubuntu 18.04 ist der optimierte Energieverbrauch von Prozessoren verfügbar. Details dazu finden sich in den Kernel-Logs von 4.16 bis 4.18.

Die HWE-Stacks sind optional, aber bei Desktop-Varianten von Ubuntu 18.04 als Standard eingestellt. Wer das HWE einspielt, muss dann aber jedes halbe Jahr bis Mitte 2020 auf die neuen Versionen von Kernel, X.Org und Mesa aktualisieren. Ab dann gibt es bis zum Ende des fünfjährigen Support-Zeitraums im April 2023 nur noch Sicherheits-Updates.

Die schematische Darstellung zeigt die Unterstützung von neueren Linux-Kernels für ältere LTS-Versionen. Das Prinzip nennt Ubuntu Hardware Enablement .

(Bild: Ubuntu / CC BY-SA 3.0)

Auf dem OpenStack Summit Berlin hatte Canonical-Chef Mark Shuttleworth angekündigt, den Support für Ubuntu auf zehn Jahre zu verlängern. Eine Canonical-Sprecherin erklärte dazu auf Nachfrage, dass es über die bisher üblichen fünf Jahre LTS-Support hinaus noch einmal fünf Jahre geben soll – allerdings nicht für alle: "Das wird nur für zahlende Kunden von Ubuntu Advantage Essential verfügbar sein." Das gelte auch für die kostenpflichtige Extended Security Maintenance (ESM). Somit wird der erweiterte Support nur für Server-Varianten angeboten und nicht für den Desktop, glaubt man der Produktbeschreibung zu Ubuntu Advantage auf Canonical Website.

Desktop von Ubuntu 18.04.2 LTS. LibreOffice, Thunderbird, und Firefox werden in neueren Versionen ausgeliefert. Der Kernel wurde auf 4.18 aktualisiert.

(Bild: Screenshot)

Ubuntu18.04.2 ist das zweite sogenannte "Point-Release". So werden Zwischenversionen genannt, bei denen alle bisher erschienen Updates zusammengefasst und die Installationsmedien entsprechend aktualisiert werden. Nach einer Installation müssen so nicht erst zahlreiche Sicherheitspatches und andere Updates eingespielt werden.

Die aktualisierten Installationsmedien von Ubuntu 18.04.2 sind auf der Ubuntu-Homepage und bei heise Downloads verfügbar. Bei installierten Ubuntu-Systemen werden die Updates fortlaufend angeboten und können über die Paketverwaltung eingespielt werden. Ein Upgrade ist auch direkt aus Ubuntu 16.04 LTS und 17.10 möglich. Details dazu finden sich in den Veröffentlichungshinweisen im Ubuntu-Wiki. (ktn)