SUSECon 2019: Unabhängigkeit in Grün

Seit 15. März ist SUSE wieder eigenständig. Auf der SUSECon in Nashville präsentierte der Open-Source-Dienstleister seine Pläne für die Zukunft.

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SUSECon-Motto My Kond of Open

Das Motto der SUSECon 2019

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Udo Seidel

Nach rund eineinhalb Jahren Pause – die letzte SUSE-Konferenz fand 2017 in Prag statt – findet derzeit unter dem Motto "Meine Art von Offenheit" (My kind of Open) die diesjährige SUSECon statt. Über 1000 Teilnehmer aus 45 Ländern folgten der Einladung nach Nashville in Tennesse – in die Stadt der Musik. Die 2018er Ausgabe hatte SUSE wegen der damals anstehenden, Mitte März 2019 abgeschlossenen Trennung des Unternehmens von Micro Focus ausfallen lassen.

Wirtschaftlich war 2018 ein erfolgreiches Jahr für SUSE. Die Einnahmen stiegen um 15 Prozent und überschritten erstmals die Marke von 400 Millionen Dollar. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg um über 300 und liegt nun bei 1750. Diese kommen aus 34 Ländern und repräsentieren 75 verschiedene Nationalitäten.

Ein Hauptinteresse der SUSECon-Teilnehmer gilt freilich der Frage, was die neue SUSE zu bieten hat. Mit dem neuen Investor EQT im Hintergrund eröffnen sich für die nach eigenen Angaben "Open Open Source Company" neue Möglichkeiten.

Michael Miller, President of Strategy, Alliances and Marketing, und CEO Nils Brauckmann erläutern den Teilnehmern die Ausrichtung der neuen, seit 15 Jahren wieder selbstständigen SUSE.

(Bild: avr )

Laut CEO Nils Brauckmann ist die neue Unabhängigkeit ein Startschuss zu noch mehr Wachstum – in etablierten und neuen Geschäftsbereichen. Dazu hat das Unternehmen eine Strategie zur Übernahme anderer Firmen entwickelt. Der Slogan lautet: Bauen und Kaufen (build and pay). Eine Konsequenz dieser neuen Ausrichtung ist die Anpassung der Führungsmannschaft. Michael Miller (President Strategy, Alliances, Marketing) und Ralf Flaxa (Senior Vice President Technology Research) spielen eine wichtige Rolle beim Finden und Evaluieren dieser sogenannten nicht-organischen Wachstumschancen.

Wie immer ist SUSEs Hauskonferenz auch ein Marktplatz für Ankündigungen und Veröffentlichungen. Noch im April soll Version 1.4 der SUSE Cloud Application Platform erscheinen, sie vereint CloudFoundry mit Kubernetes. Die wesentlichen Arbeiten stammen aus dem Community-Projekt Eirini. Ebenfalls dabei ist die Unterstützung von Googles Kubernetes Engine (GKE). Übrigens ist SUSE nun auch ein von der CNCF (Cloud Native Computing Foundation) zertifizierter Dienstleister für Kubernetes.

Ebenfalls im April erscheint SUSE OpenStack Cloud 9, die auf der aktuellen Version Rocky basiert. Damit ist auch die Integration der ehemaligen HPE-OpenStack-Technologie in das SUSE-Produkt abgeschlossen. Apropos Cloud: In Azure lässt sich SAP HANA auf dedizierten Servern (Large Instance) mit SLES als Unterbau betreiben. Zusätzlich unterstützt SUSE nun auch die zweite Generation von Intels Xeon-Scalable-Prozessoren. Dies ist ein wichtiger Baustein für Optane-Technologie für nicht-flüchtigen Speicher und Anwendungen. Damit kann SAPs HANA auf SLES auch Intels NVMe-Speicher Optane nutzen. (avr)