Proxmox VE 5.4: Neuer Ceph-Assistent, ZFS weiterhin an Bord

Das freie Virtualisierungssystem Proxmox VE erhält in der Version 5.4 einen Ceph-Installationsassistenten sowie weitere Komfortfunktionen im WebGUI.

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Proxmox VE 5.4: Neuer Ceph-Assistenten, ZFS weiterhin an Bord
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Die neue Version 5.4 der Proxmox Virtual Environment (VE) basiert auf Debian GNU/Linux 9.8, mit Erscheinen von Debian 10 (Buster) stellen die Entwickler ihre Open-Source-Virtualisierungsplattform nach ausgiebigen Tests auf das neue System um. Das System basiert auf einem modifizierten Linux-Kernel 4.15. Außerdem erweitert Proxmox VE das darunterliegende Debian um HE-Komponenten, das ZFS-Dateisystem, QEMU/KVM-Virtualisierung und LXC-Container. Die Bedienung erfolgt nahezu komplett über ein grafisches Webinterface.

Ein leicht angestaubtes QEMU 2.12.1 stellt zusammen mit KVM Virtuelle Maschinen bereit. QEMU erreichte letztes Jahr die Version 3, aktuell testet das QEMU-Entwicklerteam die Version 4.0rc2. Für Container verwendet Proxmox VE hingegen das LXC-Paket in Version 3.1.0, was dem aktuellen Entwicklungsstand vom Dezember 2018 entspricht.

Das ursprünglich von Sun entwickelte 128-Bit-Dateisystem ZFS kollidiert mit seiner CDDL (Common Development and Distribution License) mit der des Linux-Kernels. Proxmox verwendet den Code von ZFS-on-Linux (ZoL) 0.7.13 vom 4. März 2019. Laut ZoL-Entwickler ist diese Version kompatibel mit Linux bis 4.13, Proxmox hat jedoch den Kernel 4.15 angepasst. ZFS unter Linux sieht einer ungewissen Zukunft entgegen, da die Kernel-Entwickler mit Linux 5.0 eine Schnittstelle entfernten, die ZoL benötigt.

Auf mehrfachen Wunsch der Community erhielten QEMU-Gäste im WebGUI deutlich mehr Konfigurationsoptionen. QEMU/KVM-Gäste lassen sich – unabhängig von den Fähigkeiten des Gastsystems – von Proxmox VE in den Ruhezustand versetzen und im Storage speichern (suspend-to-disc). Nach beispielsweise einem Neustart von Proxmox VE lassen sich diese Gäste neu laden und laufen ab dem Unterbrechungszeitpunkt weiter. Neue Richtlinien für die Hochverfügbarkeit (HA) ermöglichen es, Eigenschaften von Diensten unter anderem als "freeze" (bei Neustart einfrieren) oder "failover" (bei Neustart auf anderen Knoten verschieben) zu definieren.

Ein Ceph-Cluster ließ sich bislang über das Proxmox-WebGUI konfigurieren, die Installation von Ceph musste jedoch von Hand erfolgen. Hier stellt Proxmox VE 5.4 dem Systemverwalter einen grafischen Assistenten zur Seite. Auch bei der Installation gibt es mehr Komfort, nun kann man auf vorherige Konfigurationsseiten zurückspringen.

Details zu den Neuerungen finden sich in der Ankündigung der Entwickler. Proxmox VE 5.4 ist ab sofort verfügbar und steht unter der GNU Affero GPL v3. Die Open-Source-Software lässt sich ohne Zugang auf das Enterprise-Repository kostenlos nutzen, professioneller Support mit Zugang zum Enterprise-Repository ist von 79,90 bis 796 Euro pro Jahr und CPU-Sockel erhältlich. (fo)