Autonomes Fahren: Apple sucht serientaugliche Lidar-Sensoren

"Apple Car" nimmt konkretere Züge an: Der Konzern sucht angeblich kompakte Lidar-Systeme, die für eine Massenfertigung selbstfahrender Autos taugen.

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Selbstfahrendes Auto

Auch Apple setzt auf eine Flotte an Lexus-SUVs – ebenso wie der Googles Konkurrent Waymo.

(Bild: dpa, Andrej Sokolow)

Lesezeit: 2 Min.

Apple lotet den Markt für Lidar-Systeme aus: Der Konzern hat mit mindestens vier potenziellen Zuliefern über die Bereitstellung von "Lidar-Sensoren der nächsten Generation" verhandelt, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf informierte Personen berichtet. Zugleich arbeite Apple auch an einem hauseigenen Lidar-System.

Light-Detection-and-Ranging-Sensoren (Lidar) kommt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung vollautomatischer Fahrzeuge zu, sie können das Umfeld dreidimensional erfassen, sind bislang aber teuer und groß. Apple suche speziell nach Sensoren mit einem "revolutionären Design", die für den Serienbau taugen, schreibt Reuters. Die Lidar-Systeme sollen kleiner und erheblich billiger sein, sodass sich diese für mehrere Hundert statt mehrere Tausend Dollar fertigen und unauffällig in ein Fahrzeug integrieren lassen.

Apple suche zudem nach einer Technik, die deutlich weiter sehen kann, die Rede sei von mehreren Hundert Metern. Dies deute darauf hin, dass Apple ein komplett autonomes Fahrzeug vorschwebt und nicht nur ein Auto mit gängigen Assistenzsystemen zur Unterstützung eines Fahrers, heißt es in dem Bericht.

Das Trainings-Setup für Apples "Automated System".

(Bild: California DMV / Apple)

Mit einer Flotte an Lexus-SUVs testet Apple bereits seit längerem sein "carOS" auf kalifornischen Straßen und setzt dafür bislang auf auffällig auf dem Dach montierte 64-Kanal-LiDAR von Velodyne sowie Radarsensoren und eine Reihe von Kameras.

In den vergangenen anderthalb Jahren legte Apple dabei knapp 130.000 Kilometer mit über 60 Fahrzeugen zurück und zählt damit inzwischen zu den größten Testern autonomer Systeme – die Konkurrenten Waymo und GM Cruise spulten allerdings noch eine deutlich größere Strecke ab. Auch Apples Forschungsarbeiten rund um eine 3D-Objekterkennung anderer Verkehrsteilnehmer per Lidar sind längst kein Geheimnis mehr.

Im vergangenen Sommer wechselte Teslas Entwicklungschef Doug Field nach mehreren Jahren bei dem E-Autohersteller zurück zu Apple. Seit 2015 gibt es Berichte über die Entwicklung eines Elektroautos durch Apple – das an "Project Titan" arbeitende Kernteam ist rund 1200 Mitarbeiter groß, wie jüngst aus Gerichtsunterlagen hervorging. (lbe)