Instant Payments: Volksbanken bieten jetzt auch schnelle Überweisungen

Instant Payments sind SEPA-Überweisungen, die in zehn Sekunden am Ziel ankommen. Nun können auch Volksbankkunden solche auf den Weg bringen.

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Überweisung

(Bild: dpa, Angelika Warmuth/Symbolbild)

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Auch die Volksbanken- und Raiffeisenbanken bieten nun die sekundenschnellen, Instant Payments genannten Überweisungen. Insgesamt haben 546 der Genossenschaftsbanken jetzt diese Überweisungsart in Online-Banking und Banking-Apps im Angebot, teilte der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) mit. Auch die P2P-Zahlungsapp Kwitt soll nun darüber funktionieren.

Bereits seit November konnten Volksbank-Kunden die schnellen Überweisungen auf ihrem Konto empfangen, nun können sie auch selber welche anweisen. "Instant Payments haben das Potential, mittelfristig neuer Standard im Zahlungsverkehr zu werden. Die hohen Transaktionszahlen gleich am ersten Tag verdeutlichen den großen Bedarf für Echtzeit-Überweisungen bei unseren Kunden“, sagt Thomas Ullrich, Vorstand der genossenschaftlichen DZ Bank, laut Mitteilung des BVR. Die Möglichkeiten für die schnellen Überweisungen sollen im Laufe des Jahres noch erweitert werden, etwa um die Möglichkeit zu Sammelüberweisungen.

Bei einer konventionellen Überweisung sammelt die Bank eingehende Überweisungsaufträge und gibt sie dann im Stapel zur Verarbeitung ans Clearinghaus weiter. Auch Aufträge, die Kunden online einstellen, werden deshalb mit Zeitverzug ausgeführt. Bei Instant Payments muss die Überweisung hingegen ohne Verzögerung in den Interbankenverkehr gegeben werden, so dass das Geld binnen zehn Sekunden von einem Konto auf das andere Konto übertragen wird. Maximal 15.000 Euro kann man damit zu jeder Zeit anweisen. Die Bundesbank stellt klar: "Zahlungsdienstleister, die Instant-Überweisungen anbieten, müssen rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres für die Abwicklung dieser Zahlungen erreichbar sein."

Seit November 2017 gibt es einen europaweiten Rechtsrahmen für diese sekundenschnelle SEPA-Überweisung. In Deutschland war die Hypovereinsbank zunächst alleine auf weiter Flur, denn die Teilnahme an dem Verfahren ist für Banken freiwillig. Somit waren die Nutzungsmöglichkeiten von Instant Payments eingeschränkt: Denn die schnellen Zahlungen funktionieren nur, wenn auch die Bank des Empfängers diese anbietet. Seit vergangenem Jahr wächst aber die Zahl der Teilnehmer: Seit Juli sind die Sparkassen mit dabei, inzwischen auch Privatbanken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank. Das European Payment Council bietet einen zuletzt im Mai aktualisierten Überblick, welche Banken in Europa bereits teilnehmen.

Inzwischen dürften vor allem die Gebühren ein limitierender Faktor für die Nutzung der Turbo-Überweisungen sein. Die hängen von der jeweiligen Bank und dem Kontomodell ab, das man als Kunde gewählt hat. Eine Aufstellung des Vergleichsdienstleisters konto.org zeigt ein Feld von kostenlos bis zu satten 2,50 Euro pro Überweisung, die sich manche Banken genehmigen.

Mehr zum technischen Hintergrund der Instant Payments lesen Sie hier:

(axk)