Maker Faire Bay Area: Arduino überarbeitet seinen Nano

Am Wochenende hat Arduino nicht nur eine neue Version des Nanos vorgestellt, sondern den kleinen Mikrocontroller gleich zur IoT-Bord-Familie erweitert.

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Ein blaues Arduino-Nano-Board.

(Bild: Arduino)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Helga Hansen
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Auch wenn der Arduino aus Italien kommt – zur Maker Faire in der kalifornischen Bay Area gibt es traditionsgemäß neue Boards.So auch am vergangenen Wochenende. Neben generalüberholten Nanos gibt es in diesem Jahr außerdem eine Arduino SIM und Neues in der IoT Cloud, womit Arduino weiter auf das Internet der Dinge setzt.

Dank seiner geringen Größe und geringem Energieverbrauch war der Nano bisher bereits eine beliebte Wahl für transportable Projekte. Künftig gibt es gleich vier Varianten, drei davon können nun drahtlos kommunizieren. Ab 8 Euro (ohne Steuern und Versand) ist der einfache Nano Every zu haben, der mit dem ATMega4809 AVR läuft. Der Nano 33 IoT verfügt über ein Wifi- und Bluetooth-Modul, einen 6-Achsen-Sensor (IMU) und einen Kryptochip, um verschlüsselt übers Netz kommunizieren zu können.

Für Wearable-Projekte ist der Nano 33 BLE gedacht, der besonders stromsparend laufen soll und neben Bluetooth Low Energy einen 9-Achsen-Sensor (IMU) an Bord hat. Der teuerste Neuzugang (ab 27 Euro) ist der Nano 33 BLE Sense, der wie sein einfacher Konterpart auf dem NINA B306 Modul für Bluetooth aufsetzt und zusätzlich zur IMU noch weitere Sensoren mitbringt: Temperatur, Feuchtigkeit und Helligkeit, für die es gleich passende Libraries geben soll.

(Bild: Arduino)

Neu sind bei allen Boards die Halbloch-Kantenkontakte, mit denen die Nanos über SMD-Pads auf größere Platinen gelötet werden können. Varianten mit vorgelöteten Steckleisten sind ebenfalls erhältlich. Derzeit sind die Boards aber nur vorbestellbar. Ab Juni sollen sie ausgeliefert werden.

Die neuen Features der Arduino IoT Cloud sind dagegen eher überschaubar. GPS-Geräte können nun besser getrackt und auf einer Karte eingeblendet werden. Sensoren und Aktoren können durch das Vergeben von Farben auseinandergehalten werden. Die wichtigsten Parameter aus dem Protokoll Sensor Measurement Lists (SenML) werden nun von der Cloud unterstützt.

Schließlich gibt es eine SIM-Karte von Arduino, die insbesondere IoT-Projekte einfacher machen soll. Derzeit ist sie nur mit dem MKR GSM 1400 Board kompatibel und ausschließlich in den USA erhältlich – soll über Roaming aber in der ganzen Welt funktionieren. Die Arduino SIM nutzt 3G und kann auf 2G zurückgreifen. Nach einem kostenlosen Monat oder 10 MB werden 1,50 US-Dollar pro 5 MB Datenübertragung fällig. Damit ist das Angebot eher für das Senden von Sensordaten oder Text gedacht, als datenintensivere Projekte. Mit den MKR NB 1500 Boards für LTE und NB-IoT sollen demnächst zwei weitere kompatible Arduinos herauskommen und langfristig der Einsatz in Boards von Drittherstellern möglich sein. (hch)