Supercomputing: Nvidia glänzt durch Abwesenheit – und viele Ankündigungen

Nvidia hat auf der ISC19 keinen Stand, ist aber präsent: Das Unternehmen kündigt Unterstützung für ARM an – das dürfte die Europäer interessieren.

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Supercomputing: Nvidia glänzt durch Abwesenheit – und viele Ankündigungen

Super Computer: Das Schweizer Cray-System Piz Daint.

(Bild: Centro Svizzero di Calculo Scientifico (CSCS))

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Nvidia hatte zuletzt immer den größten Stand auf der International Supercomputing Conference (ISC), doch bei der am Montag in Frankfurt eröffneten ISC19 sucht man sie vergeblich. Das heißt allerdings nicht, dass Nvidia nicht präsent ist, denn zahlreiche Mitarbeiter treiben sich auf der Konferenz herum. Zudem wartete Nvidia pünktlich zur Eröffnung mit einigen Ankündigungen auf – darunter der Hinweis, dass von den Top 25 Rechnern auf der "Green500"-Energieeffizienz-Liste 22 mit Nvidia-GPUs arbeiten.

Zum Auftakt der ISC19 hat Nvidia die ARM-Unterstützung für High Performance Computing (API) und Künstliche Intelligenz (KI) mit allen CUDA-X und HPC-Bibliotheken angekündigt. Mehr als 600 HPC-Anwendungen und alle verbreiteten AI Frameworks stehen dann auch für ARM-Systeme zur Verfügung. Noch ist ARM nur mit einem ARM-System mit Marvell Thunder 2 (ehemals Cavium) in HPEs Astra-System in der Top500-Liste, man erwartet aber in der Zukunft weitere – unter anderem von Cray, die HPE übernehmen möchte.

Nvidias Unterstützung für ARM dürfte auch beim europäischen Supercomputing-Projekt EuroHPC und der Europäischen Prozessor-Initiative (EPI) zur Kenntnis genommen werden, die Mithilfe von Atos/Bull als Hersteller sowohl ARM als auch RISC-V als Prozessor-Grundlage für europäische Exascale-Systeme einsetzen will. So hat das Barcelona Supercomputing Center wenige Tage vor der ISC19 den Zuschlag für den MareNostrum 5 bekommen, ein 200 PetaFlops-Rechner für 223 Millionen Euro (davon 100 Millionen von der EU), der für Ende 2020 geplant ist. Er soll in zwei Clustern zwei verschiedene Architekturen beherbergen, also vermutlich ARM und RISC V – da passt Nvidias Angebot.

Das auf der GTC im Frühjahr vorgestellte CUDA X für AI und HPC bekam zudem ein Update und wurde erweitert. Das gilt auch für die für bestimmte HPC- oder AI-Aufgaben fix und fertig vorbereiteten Container (NGC).

Die eingangs erwähnte Zahl 22 taucht auch auf der neuen Top500-Liste auf, Nvidias DGX-2H-Entwicklungssystem DXGSuperPOD mit Tesla Volta-100 SMX2 mit 1536 Tesla-Core-GPUs erreichte mit 9,4 PFlops Platz 22. (as)