Wegen Sanktionen: Huawei entlässt Hunderte Mitarbeiter in den USA

Huaweis US-amerikanische Forschungsabteilung Futurewei entlässt einen großen Teil der Belegschaft. Wegen der US-Sanktionen sei die Arbeit unmöglich geworden.

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(Bild: heise online; Daniel Herbig)

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Huawei hat in den USA Hunderte von Mitarbeitern entlassen. Der Stellenabbau trifft die US-amerikanische Forschungsabteilung namens Futurewei, die unter anderem Büros in Seattle und Dallas unterhält. Einem Bericht von Reuters zufolge wurden 600 von insgesamt 850 Mitarbeitern entlassen.

Huawei begründet den Schritt mit den Sanktionen der US-Regierung gegen den chinesischen Konzern. Das Vorgehen Trumps habe den Geschäftsbetrieb zu stark behindert. Mitarbeiter von Futurewei, die von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert werden, bestätigen diese Darstellung.

"Am 17. Mai, kurz vor dem Geschäftsbann, wurden wir alle von Huawei aufgefordert, alle Dateien in die Cloud zu laden", sagte ein von den Entlassungen nicht betroffener Mitarbeiter Reuters. "Danach hat Futurewei praktisch komplett die Arbeit eingestellt." Laut Reuters beschäftigte Huawei vor den Futurewei-Entlassungen insgesamt über 1500 Angestellte in den USA, von denen viele etwa im Kundensupport und in der Zulieferungskette arbeiten.

Im Mai hatte die US-Regierung Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und somit allen US-Unternehmen die Geschäftsbeziehungen zu dem Telekommunikationsriesen untersagt. Als US-Tochter von Huawei war von dieser Blockade auch Futurewei betroffen. Laut US-Patentamt hat Futurewei über 2000 Patente in den USA angemeldet, die sich mit Telekommunikations- und Kamera-Technologie befassen.

Die USA werfen Huawei Spionage vor, das chinesische Unternehmen streitet diese Vorwürfe ab. Nach Gesprächen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping am Rande des G20-Gipfel Ende Juni in Japan hat US-Präsident Donald Trump die Sanktionen teilweise gelockert. Weitere Gespräche sollen zeitnah stattfinden. (dahe)