AI Portraits Ars verwandelt Selfies in Kunstwerke

Ein Algorithmus macht aus Selfies große Kunst: AI Portraits Ars lädt ein, mit der KI zu spielen. Ein schöner Spaß – wenn die Server nicht überlastet sind.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 93 Kommentare lesen
AI Portraits verwandelt Selfies in Kunstwerke

Die Web-App AI Portraits Ars erzeugt aus Selfies klassische Gemälde.

(Bild: AI Portraits Ars)

Lesezeit: 2 Min.

Während FaceApp Gesichter künstlich altern lässt, verwandelt "AI Portraits Ars" Selfies in klassische Gemälde. Die kleine Web-App haben Forscher des MIT-IBM Watson AI Lab entwickelt. Sie laden die Nutzer ein, ihre Bilddateien hochzuladen. Aus ihnen entstehen dann individuelle Kunstwerke. Derzeit sind die Server allerdings überlastet, die Website bittet um etwas Geduld. Die lohnt sich, denn die Ergebnisse sehen sehr natürlich aus.

AIPortraits.com verwendet einen Algorithmus, der mit 45.000 klassischen Porträtgemälden trainiert wurde. Die verwendeten Werke reichen von der frühen Renaissance bis hin zur modernen Kunst. Die Gesichter rendert der Algorithmus in Tinte, Öl- oder Wasserfarben und imitiert große Künstler wie Vincent van Gogh oder Rembrandt.

Generative Adversarial Networks erzeugen Kunst.

(Bild: AI Portraits Ars)

Die Gesichter der Selfies werden dabei aber nicht einfach "übermalt" oder mit Filtern versehen, sondern von Generative Adversarial Networks (GAN) ganz neu gestaltet. Das Kunstwerk unterscheidet sich also von dem hochgeladenen Selfie. "Versuchen Sie, in Ihrem Eingabebild zu lächeln oder zu lachen. Was sehen Sie? Produziert das KI-Modell ein Bild ohne Lächeln oder Lachen?", schreiben die Macher im Bereich "How". Sie wollen den Nutzern auch verständlich machen, wie ihre KI funktioniert.

Isabella Rossellini in echt (links) und im Renaissance-Stil, gemalt von der KI.

(Bild: AI Portraits Ars)

GAN setzt sich aus zwei neuronalen Netzen zusammen; das eine kann Porträts erkennen, das andere lernt, sie zu generieren. Der Algorithmus passt den Stil auch an das Foto an, entscheidet damit also über das Ergebnis. Bei einem Foto von der Schauspielerin Isabella Rossellini wählte die KI etwa einen Renaissance-Stil aus, um die Eleganz des Gesichts wiederzugeben.

Bei FaceApp aus Russland gab es sogleich Sorgen wegen Datenschutz und Privatsphäre, sogar in den USA. Die Macher von AI Portraits Ars versprechen, dass die hochgeladenen Inhalte sofort gelöscht werden, wenn die KI ihr Kunstwerk gemalt hat. Die Daten würden lediglich für den Service genutzt, für nichts anderes sonst. (dbe)