Range-Extender sind eine Chance für Elektroautos – und für exotische Motorenkonzepte

Verbrennungsmotoren bringen Elektroautos weiter

Range-Extender können dabei helfen, Elektroautos schneller im Markt zu etablieren. Dabei rücken auch exotische Motorenkonzepte wieder ins Blickfeld der Entwickler

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  • ggo
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Hannover, 2. April 2009 – Bei Hybridantrieben wird heute im Allgemeinen zwischen den drei Grundtypen parallel, leistungsverzweigt und seriell entschieden. Während Toyota den leistungsverzweigten Hybridantrieb in großen Stückzahlen im Markt etabliert hat und der Parallelhybrid derzeit an Bedeutung gewinnt, spielt der serielle Hybrid im Automobilbau keine Rolle – noch nicht. Dabei gab es ihn in den Frühzeiten des Automobils schon einmal, der junge Ferdinand Porsche hatte ihn bereits 1901 entwickelt. Als Nachteil des seriellen Hybrids gilt sein ungünstiger Wirkungsgrad, weil der Verbrennungsmotor nur einen Generator betreibt und nicht direkt mechanisch antreibt. Daher muss die Energie zweimal umgewandelt werden, was jedes Mal mit Verlusten verbunden ist.

Reichweitenverlängerer
Dennoch steht der serielle Hybridantrieb vor seiner Rückkehr. General Motors will ihn im Chevrolet Volt 2010/2011 auf den Markt bringen, ein ähnlicher Opel-Ableger soll als Ampera Ende 2011 auch nach Europa kommen. GM spricht ungern von einem seriellen Hybrid, sondern lieber vom Elektroauto mit verlängerter Reichweite. Denn man kann im Regelfall rein elektrisch fahren, der mitgeführte Verbrennungsmotor muss nur aushelfen, wenn die Batterie schwächelt. Für diese Art des seriellen Hybridantriebs hat sich der Begriff Range-Extender etabliert – ein Reichweitenverlängerer also, der möglichst selten zum Einsatz kommt. Besonders für amerikanische Kunden ist das beruhigend, weil sie im Alltag größere Entfernungen gewohnt sind und auch Großstädte oft eine größere Flächenausdehnung haben als in Europa.

Fiat 500 mit Range-Extender
GM wird wohl das Privileg haben, die ersten Range-Extender in Serie zu bringen. Doch auch an anderen Stellen wird intensiv an dieser Technik geforscht. So hat die Aachener FEV Motorentechnik GmbH im vergangenen Herbst einen umgebauten Fiat 500 vorgestellt, der immerhin 100 km rein elektrisch fahren kann. Das dürfte die meisten Berufspendler völlig zufriedenstellen. GM belässt es bei 60 km, spätestens danach kommt ein Vierzylinder-Benziner zur Hilfe, der in seiner Auslegung als Hubkolbenmotor mit 1,4 Liter Hubraum und Turboaufladung einem normalen Antriebsmotor gleicht.