Fotografieren mit Tele-Objektiven: Klare Fotos trotz Dunst und Luftflimmern

Mit Telebrennweiten holen Sie weit entfernte Objekte auf Ihren Sensor. Luftflimmern mindert aber oft die Bildqualität. Hobby-Astronomen haben dafür eine Lösung.

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Klare Fotos trotz Flimmern
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Thomas Gade
Inhaltsverzeichnis

Beim Fotografieren mit Teleobjektiven über größere Distanzen beeinträchtigen Dunst und Luftflimmern oft die Bildqualität. Dunst zeichnet entfernte Objekte unscharf und Flimmern verformt sie. Sie wabern durch aufsteigende wärmere Luft und verändern ständig ihre Form. Keine Linie bleibt gerade. Dies geschieht mit variabler Intensität und es kann sogar kurze Momente mit guter Sicht geben. Gegen das Flimmern scheint kein Kraut gewachsen zu sein, aber ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass Hobby-Astronomen eine spezielle Technik verwenden, um Bildfehler durch Luftunruhe erheblich zu minimieren. Das Verfahren wird beispielsweise eingesetzt, um weit entfernte Planeten mit sehr langen Brennweiten zu fotografieren.

Dazu filmen Astronomen den Planeten einige Sekunden. Die Videodatei enthält mehrere 100 Einzelbilder. Eine Software vergleicht sie und sortiert besonders unscharfe Aufnahmen aus. Die schärferen werden weiterverarbeitet. Man kann einstellen, wie hoch der Prozentsatz der verwerteten Einzelbilder ist. Um Verformung durch das Flimmern zu erkennen, vergleicht die Software Bild für Bild Positionsveränderungen von markanten Bildstellen (Align Points) und errechnet schließlich ihre mittleren Positionen, die eine entzerrte Darstellung ermöglichen. So entsteht schließlich ein Bild, das Formen und Linien korrekt wiedergibt.

Linksammlung - Klare Fotos trotz Flimmern

Funktioniert diese Technik auch in der Alltagsfotografie? Aussicht auf Erfolg kann es logischerweise nur mit Motiven geben, die während der Aufnahme unbewegt bleiben. Dafür muss auch die Kamera starr auf das Motiv gerichtet sein.