App Pattarina: Augmented Reality macht Nähprojekte einfacher

Die neue App Pattarina macht Nähfans das Leben leichter: Schnittmuster lassen sich direkt vom Handy abpausen und ersetzen das Chaos mit großen Papierbögen.

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Eine junge Frau beugt sich über einen Tisch mit Stoff. Sie schaut auf ein Smartphone in der linken Hand und zeichnet mit der rechten Hand auf Stoff.

(Bild: Pattarina)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Schnittmuster finden, Stoff auf den Tisch legen und direkt die Schnittkanten aufzeichnen – so einfach sollen Nähprojekte ab sofort sein. Die Smartphone-App Pattarina nutzt Augmented Reality, um das Muster aus allen Blickwinkeln richtig auf den Stoff zu projizieren. Wuselige Vorbereitungen mit großen Schnittvorlagen, die mit Tesafilm und Stecknadeln zusammengehalten werden, sollen damit ein Ende haben.

Um Schnittmuster mit der App zu übertragen, muss die Nutzerin oder der Nutzer den Stoff zunächst auf einer ebenen Fläche ausbreiten und an den Ecken beschweren. Darauf wird ein kleines Motiv, der sogenannte Anker, gelegt. Er hilft der App, den Stoff über die Smartphone-Kamera stets richtig zu erkennen. Auf dem Handy-Display wird dann das Schnittmuster angezeigt und kann auf dem Stoff nachgezeichnet werden. Die Größe und gewünschte Nahtzugabe sind individuell einstellbar.

Bisher war es äußerst umständlich, passende Schnittmuster herzustellen. Entweder werden sie zunächst von großen Vorlagebögen auf Schnittmusterpapier abgepaust und ausgeschnitten oder auf mehrere Seiten DIN A4 Papier gedruckt, diese möglichst passend zusammengeklebt und schließlich das Muster ausgeschnitten. Danach muss das Schnittmuster jeweils noch auf den Stoff übertragen werden. Wer ein Teil in einer anderen Größe nachnähen möchte, muss den Prozess von vorn beginnen.

Die Schnittmuster der App gibt es bei verschiedenen Anbietern. Sie können über einen Code in der App eingelöst werden. Pattarina, die gleichnamige Firma hinter der App, verkauft selbst keine Muster, sondern konzentriert sich auf die Programmierung. Zur Finanzierung sammelte das Team aus Cottbus rund 20.000 Euro über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter ein. Seit kurzem ist die App nun kostenlos verfügbar, sowohl im App Store für iOS wie auch im Google Play Store. (hch)