IPv6 – Problemlöser oder Innovationstreiber?

Das Internetprotokoll IPv6 setzt sich viel langsamer durch als erwartet. Unser Autor zieht Bilanz und appelliert an die Fantasie der Anwender und Entwickler.

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IPv6 – Problemlöser oder Innovationstreiber?
Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Benedikt Stockebrand
Inhaltsverzeichnis

Die Umstellung auf IPv6 stockt. Fortschritte gibt es nicht seiner technischen Vorteile wegen, sondern weil das Internet sonst einfach nicht mehr funktionieren würde. Was auch immer am Internet um- und ausgebaut wird: Es muss sich an den Privatkunden orientieren, wenn es eine Chance haben soll. Und solange der Privatkundenmarkt wächst, können die Provider die Adressknappheit und damit den Ausweg, die Umstellung auf IPv6, nicht ignorieren.

Das heißt nicht, dass die Geschäftskunden keine Rolle spielen würden – und sei es als Anbieter von Content, Webshops und Ähnlichem. Aber viele IT-Leiter werden eine technische Notwendigkeit für den Umstieg auf IPv6 ohne unmittelbaren "Business Case" kaum ihren Geschäftsleitungen vermitteln können – selbst wenn sie noch Zeit haben, sich mit Themen zu beschäftigen, die weit über das Tagesgeschäft hinausgehen.

Dass viele ITler also vor grundlegenden Veränderungen wie IPv6 zurückschrecken, ist nachvollziehbar. Trotzdem hat es hier in den letzten fünfzehn Jahren deutliche Fortschritte gegeben, auch weil IPv6 Einzug in Ausbildung und Lehre gehalten hat und damit auch mit dem Techniknachwuchs in den Unternehmen ankommt.